Blauzunge: Impfen ist weiter erlaubt

Seit dem 15. Februar ist Deutschland offiziell frei von der Blauzungenkrankheit. Trotzdem dürfen Landwirte ihre Tiere weiter gegen die Krankheit impfen. Das erklärte Dr. Birgit Jahn, Leiterin des Tierseuchenkrisenmanagements beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auf Nachfrage des Wochenblattes.

Das geltende Europäische Recht verbiete zwar eine Impfung in Nicht-Restriktionsgebieten, also offiziell blauzungenfreien Regionen. Demnach wäre eine Impfung in Deutschland momentan nicht erlaubt. Der nationale Rechtsrahmen erlaube die Impfung in blauzungenfreien Gebieten aber. Das heißt: Landwirte dürfen ihre Tiere nach wie vor impfen. Sie benötigen dafür auch keine Sondergenehmigungen oder ähnliches.

Ende in Sicht

In rund zwei Wochen habe diese Zwischenlösung vermutlich ein Ende: Auch in Brüssel habe man erkannt, dass Impfungen auch in blauzungefreien Regionen sinnvoll seien, weil die Krankheit schnell wiederkommen könne. Das Europäische Parlament habe sich deshalb dafür ausgesprochen, das Impfen generell zu erlauben, erläuterte Dr. Jahn.

Weidetiere auch weiterhin impfen

Die Expertin empfiehlt, Tiere, die regelmäßig auf die Weide gehen, auch weiterhin zu impfen. „Die Krankheit wird von Stechmücken, den sogenannten Gnitzen, übertragen und ist daher schwer zu kontrollieren. Die Gnitzen sind vor allem zwischen Morgen- und Abenddämmerung aktiv. Sie befallen Tiere vor allem im offenen Gelände, weniger oft in Ställen“ begründet sie. DQ