Biogasanlage Velen: Bauantrag im Herbst?

RWE Innogy GmbH und Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband (WLV) scheinen ihrem Ziel, dem gemeinsamen Bau einer Biogasanlage in Velen ein Stück näher gekommen zu sein.

Im Herbst, so hofft Doris Nienhaus, Geschäftsführerin der WLV-Service GmbH und der Naturdünger Münsterland GmbH & Co.KG (NDM), können die Verantwortlichen den Bauantrag für Biogasanlage, Gasaufbereitung und Gärrestaufbereitung stellen.

Damit widerspricht Nienhaus einem Zeitungsbericht, der vom drohenden Aus des Projektes berichtete. Danach sollten nicht genügend Landwirte zu einer Beteiligung bereits sein, um das Projekt fortführen zu können.

Mit der NDM beteiligen sich Landwirte am Projekt

„Nachdem wir im Februar die NDM gegründet hatten“, erklärt Nienhaus, „sollten bis Ende Juni 150 Gründungskommanditisten beitreten. Tatsächlich waren es nur 85.“ Dennoch habe die NDM genügend Kapital zusammen. Sie sei liquide. „Das Geld reicht aus, um das Projekt bis zum Baubeginn zu finanzieren“, sagt Nienhaus. Die NDM wird sich neben der RWE Innogy zu 50 % an der Anlage beteiligen und zusätzlich für Substratbeschaffung sowie Düngerverkauf verantwortlich sein.

Nienhaus ist zuversichtlich, dass das Projekt bald an den Start geht: „Die Vorentwurfsplanung ist jetzt freigegeben“, sagt sie. Als nächstes müssen Gutachter die Planung prüfen, bevor im Herbst der Genehmigungsantrag eingereicht wird. Die Baugenehmigung könnte sechs bis acht Monate später erfolgen.

Das planen WLV und RWE Innogy:

Bereits vor gut vier Jahren haben RWE Innogy und WLV beschlossen, im Kreis Borken gemeinsam eine Biogasanlage mit einer Leistung von 10 MW Feuerungswärme zu bauen. Als Substrat sollen zu 90 % Güllefeststoffe und zu 10 % Zwischenfrüchte (rund 700 ha) dienen. Die benötigte Güllemenge entspricht etwa 650.000 bis 700.000 m3 Rohgülle. Um diese Menge zusammenzubekommen müssen geschätzt 250 bis 350 Betriebe Gülle liefern.

Im Anschluss an die Vergärung soll eine Vollaufbereitung des Gärrestes zu Dünger und sauberem Wasser erfolgen. Das Biogas soll zu großen Teilen zu Biomethan aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist werden. Ziel des WLV ist es, den hohen Nährstoffdruck im Kreis Borken zu senken.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt in Folge 30/2013.