Biogas: Ist Gras eine Alternative zu Mais?

Das Potenzial ist auf jeden Fall da. Allein im Kreis Höxter werden 2015 rund 6.000 ha oder 250.000 t Gras von Dauergrünland nicht mehr für die Viehfütterung benötigt und warten auf eine alternative Verwertung. Das schätzte Stefan Berens von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen anlässlich einer Biogastagung der Bioenergieregion Kulturland Höxter in Hardehausen. Was liegt da näher als das Gras in Biogasanlagen zu vergären?

Doch leider rechnet sich Gras als Biogassubstrat in vielen Fällen nicht. „Häufig ist auch kostenloses Grünland für Biogasanlagenbetreiber noch zu teuer“, sagte Friso Veldink, ebenfalls von der Landwirtschaftskammer. Gründland wird am besten durch Milchvieh verwertet und der Anlagenbetreiber bekommt den Mist.“ Der Einsatz von Gras in Biogasanlagen sei meist nur bei hohen Erträgen und guten Qualitäten lohnend. Jeder Betreiber müsse jedoch individuell rechnen.

Auch technisch bereitet der Einsatz hoher Grasanteile (> 20 %) einige Probleme: Damit Fördern und Mischen auch bei hohen Rohfasergehalten funktioniere, müsse das Gras möglichst kurz geschnitten werden. Der Verschleiß an den Eintragssystemen ist aufgrund des hohen Aschegehaltes höher. Die häufig eingesetzen Tauchmotorrührwerke kämen bei Gras an ihre Grenzen und aufgrund der längeren Verweilzeit sei häufig ein größeres Fermentervolumen erforderlich als bei der Vergärung von Mais.

Das Fazit: „Gras in Biogasanlagen in großen Mengen einzusetzen“, sagte Dr. Arne Dahlhoff, Landwirtschaftskammer, "ist möglich, erfodert aber einigen technischen Aufwand und ist nicht immer wirtschaftlich." stü


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