Betriebsstopp bei belgischem Schlachthof

Die Tierschutzorganisation Animal Rights veröffentlichte ein Video, dass aus einem belgischen Schlachthof stammt und schwere Tierschutzverstöße zeigt. Der belgische Tierschutzminister entzog dem Unternehmen die Betriebserlaubnis.

In der vergangenen Woche veröffentlichte die Tierschutzorganisation Animals Rights ein Video, dass Tierschutzverstöße in einem belgischen Schlachthof zeigt.

Darauf zu sehen sind Mitarbeiter, die auf Tiere einprügeln, ohne Betäubung schlachten und ein Schwein, dass lebend im Brühbecken schwimmt. Die Aufnahmen sollen aus den vergangenen Monaten stammen und mit einer versteckten Kamera aufgenommen worden sein.

Das Schlachtunternehmen in der belgischen Stadt Tielt hat, laut der Internetseite "Ostbelgien direkt" bestätigt, dass die Aufnahmen aus seinem Betrieb stammen und interne Untersuchungen angekündigt. Doch schon kurz nach Bekanntwerden der Filmaufnahmen und einer Vor-Ort-Inspektion hat der flämische Minister für Tierschutz, Ben Weyts, den betroffenen Schlachthof in Tielt mit sofortiger Wirkung stillgelegt.

Inzwischen reagierte auch die belgische Warenhauskette Delhaize auf die Bilder und stoppte alle Verträge mit dem Schlachthof. Bisher war Delhaize Großabnehmer von Schweinefleisch aus Tielt und verkaufte daraus gefertigte Produkte als qualitativ hochwertige Waren.

Bauern sind schockiert

Wie die Zeitschrift SUS berichtet, sind die belgischen Schweinehaltern schockiert. „Jeder Landwirt empfindet angesichts von so viel Tierleid Scham und Unverständnis“, erklärte Bart Vergote, Sprecher des flämischen Bauernverbandes ABS. Er fürchtet durch das Skandalvideo weitgehende Imageschäden für die Nutztierhaltung. „Unsere Bemühungen in den letzten Jahren, der Schweineproduktion ein besseres Image zu verleihen, sind zerstört worden. Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben“, so Vergote.

Auf westfälischen Schlachthöfen

Könnte das auch in Westfalen passieren? Die Schlachtunternehmen treffen mehrstufige Sicherheitsvorkehrungen, um sicher zu stellen, dass die Tiere nur tot in den Brühkessel kommen. Beispielsweise messen Mitarbeiter den Blutverlust und prüfen Lidreflexe. Schweine mit äußeren Verletzungen oder Tiere, die nicht eigenständig laufen können, werden notgetötet. CG