Berufsschäferverband gegründet

Die deutschen Berufsschäfer haben jetzt einen eigenen Verband. Dieser soll ausdrücklich keine Konkurrenz zur Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) sein, die bislang auf Bundesebene die Interessen aller Schafhalter – egal ob Hobby, Neben- oder Haupterwerb – vertritt.

„Das soll und darf keine Kampfansage an die VDL und die Landesschafzuchtverbände sein“, betont Ortrun Humpert. Die Vorsitzende des Schafzuchtverbandes NRW, die am Dienstag der vergangenen Woche an der Gründungsversammlung im hessischen Alsfeld teilnahm, stellt klar, dass die Hauptursache für die Gründung eines separaten Berufsschäferverbandes der Wunsch war, eine klare Rechtssituation zu schaffen und nicht, sich von der VDL zu distanzieren. Bislang waren die Berufsschäfer innerhalb der VDL in einem Ausschuss organisiert, für den sie zwar einen Mitgliedsbeitrag zahlten, aber keine Stimmrechte im Verband hatten. Das soll sich künftig ändern.

„Der Berufsschäferverband wird einen Aufnahmeantrag in die VDL stellen“, sagt Humpert. „Die Landesverbände befürchten Schaden, wenn Schäfer nur dem Bundesverband beitreten und den Landesverband verlassen, um Geld für Informationsfluss und Interessenvertretung auf Landesebene zu sparen. Das wird auch nicht im Sinne des Berufsschäferverbandes sein, der ja als Mitglied einer starken VDL tätig sein möchte. Derartige Befürchtungen stehen im Raum. Ein Gegeneinander jener, die für gleiche Ziele arbeiten, darf es nicht geben und sollte man auch nicht herbeireden – damit Zusammenarbeit statt Konfrontation gelingt, ist es erforderlich, dass alle, die sich bei den Berufsschäfern engagieren, genauso aktiv in ihrem Landesverband mitarbeiten“, macht sie deutlich.

Vorsitzender des „neuen“ Berufsschäferverbandes ist Günther Czerkus, bislang Sprecher des VDL-Ausschusses Berufsschäfer. Zur zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Karin Viesteg, Heidschnucken-Züchterin aus Marienheide, Oberbergischer Kreis.