Benzin ist Gift für Dieselmotoren

Benzin gehört nicht in den Dieseltank, egal ob aus Versehen an der Zapfsäule oder mit Absicht als Fließverbesserer in der kalten Jahreszeit. Denn moderne Dieselmotoren mit Common-Rail- oder Pumpe-Düse-Einspritzung vertragen keinen Ottokraftstoff.

Grund für diese Aversion ist die fehlende Schmierwirkung von Benzin. Einspritzdrücke um die 2000 bar bedeuten eine enorme mechanische Belastung für alle Teile des Einspritzsytems und erfordern zuverlässige Schmierung. Bereits kleine Anteile Benzin im Diesel sorgen dafür, dass der Diesel-Schmierfilm abgewaschen wird. Dauerhafte Schäden an Einspritz- und Steuerungsteilen sind die Folge. Das gilt übrigens auch für Verteilereinspritzpumpen neueren Datums.

Nur ältere Dieselmotoren vertragen etwas Benzin

Alte Reiheneinspritzpumpen werden dagegen über den Motorölkreislauf oder einen eigenen Ölsumpf geschmiert. Sie verkraften ebenso wie ältere Wirbel- oder Vorkammer-Diesel-Motoren einige Liter Benzin im Diesel. Dennoch empfiehlt sich auf jeden Fall ein Blick in die Betriebsanleitung, inwieweit der Motor eine Benzinbeimischung verträgt.

Grundsätzlich gilt also: Dieselmotoren neuerer Bauart vertragen kein Benzin im Tank! Für die Winterhärte des Dieselkraftstoffs sorgen die Raffinerien durch entsprechende Additive. Sollte dennoch einmal Benzin in den Dieseltank gelangen, zum Beispiel durch Unachtsamkeit an der Zapfsäule, auf keinen Fall den Motor starten. Das Absaugen des Benzin-Diesel-Gemisches ist immer billiger als die Reparatur der Folgeschäden.

Im schlimmsten Fall muss das Einspritzsystem getauscht werden

Ist der Motor jedoch schon kurze Zeit gelaufen, reicht das Abpumpen des Benzin-Diesel-Gemisches aus dem Tank meist nicht mehr aus. Dann kann unter Umständen der Austausch des gesamten Einspritzsystems notwendig sein.

Das umgekehrte Malheur, Diesel statt Benzin zu tanken, kommt weitaus seltener vor, da die Dieselzapfpistole meist gar nicht in die Tanköffnung passt. Landet dennoch Diesel im Benzintank, gilt auch hier, den Motor nicht anlassen bzw. sofort anhalten und den Motor ausschalten. Je nach Motor und Menge des falsch getankten Kraftstoffs kann man vorsichtig weiterfahren oder aber der Tank muss leer gepumpt werden. Welche von beiden Varianten anzuwenden ist, lässt sich nur durch einen Anruf in der Werkstatt des Fahrzeugherstellers klären.