Antibiotika: Der rückläufige Einsatz hat Folgen

Die Zahl antibiotikaresistenter Keime in der Lebensmittelkette hat zuletzt nicht weiter zugenommen. Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Prof. Andreas Hensel, nannte bei einem Symposium seines Hauses gestern in Berlin als eine mögliche Ursache einen rückläufigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft.

Laut Hensel ist die Menge an antimikrobiellen Tierarzneimitteln, die in Deutschland an Tierärzte abgegeben wurden, von 1.706 t im Jahr 2011 auf etwa 1.238 t im Jahr 2014 zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang um 27,4 %.

Diese Entwicklung decke sich mit ersten Ergebnissen aus einem BfR-Forschungsprojekt, das die Tierärztliche Hochschule Hannover durchführe, erläuterte Hensel in Berlin. Danach sei die Anzahl der antibiotischen Behandlung bei Mastschweinen von etwa fünf Tagen pro Stallplatz und Halbjahr im Jahr 2011 auf etwa einen Tag pro Stallplatz und Halbjahr im Jahr 2014 gesunken.

"Das Verhalten der Nutztierärzte ändert sich"

„Die Daten zeigen, dass es eine Veränderung im Verordnungsverhalten der deutschen Nutztierärzte gegeben hat“, berichtete der BfR-Präsisdent. Welche Faktoren zu dieser Veränderung geführt haben, solle in den kommenden Jahren untersucht werden.

Hensel verwies auf die Novelle des Arzneimittelgesetzes. Nach der müssen Tierhalter aufgrund des geänderten Arzneimittelgesetzes ab einer bestimmten Bestandsgröße Angaben zum Antibiotikaeinsatz in ihrem Bestand melden. Betriebe, die mehr Arzneimittel anwenden als Vergleichsbetriebe, müssen Maßnahmen ergreifen, um diesen Einsatz zu reduzieren. AgE


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