Widerruf von Butisan in Rettich und Radieschen zum 14.09.2023
Die Firma BASF informiert über den Widerruf von Butisan mit der Zulassungsnummer Zul.-Nr.: 043401-00/01-014.
Mit der Verordnung (EU) Nr. 2023/377 DER KOMMISSION vom 15. Februar 2023 wird u. a. der Rückstandshöchstgehalt (RHG) von Metazachlor für Rettich und Radieschen von 0,4 mg/kg auf die Bestimmungsgrenze von 0,06 mg/kg abgesenkt. Diese Verordnung gilt ab dem 14. September 2023. Aus diesem Grund wird die Zulassung in den genannten Kulturen vom BVL widerrufen. Ab dem 14. September 2023 ist eine Anwendung von Butisan in den Kulturen Rettich und Radieschen nicht mehr erlaubt. Es gelten keine Übergangsfristen.
Bakterielle Erkrankungen weit verbreitet
Feuchtwarme Witterung im Sommer fördert neben den pilzlichen Schaderregern auch die bakteriell verursachten Krankheiten. In den letzten Jahren waren bei uns in NRW besonders die Kohlkulturen auffällig. Aber auch andere Kulturen wie Salate, Porree oder die Gruppe der Doldenblütler sind durch bakterielle Infektionen gefährdet. Viele Blattflecken werden durch Bakterien, meist Pseudomonas-Arten, verursacht. Dazu zählt in Doldenkulturen die Doldenwelke, die durch Pseudomonas syringae ausgelöst wird. An diesen Pflanzen zeichnet sich ein Befall durch Verbräunungen und nekrotische Stellen aus.
In Porree bilden sich dagegen auf dem Laub dunkelbraune, streifenartige Flecken. Diese erscheinen im Verlauf wässrig und gehen häufig in eine Nassfäule über. An Porree ist die bakterielle Erkrankung leicht mit der Papierfleckenkrankheit zu verwechseln. Neben Pseudomonas kann auch das Bakterium Pectobacterium carotovorum (Erwinia carotovora) zu großen Ausfällen führen, vor allem in Kohlarten.
In den Kohlkulturen sind bakterielle Erkrankungen manchmal mit einer Erkrankung durch Verticillium, Fusarium oder Xanthomonas zu verwechseln. Bei den pilzlichen Erkrankungen verfärben sich die Leitbahnen allerdings dunkel, wobei bei Pseudomonas die Leitbahnen gesund bleiben. Des Weiteren bilden sich durch Bakterien zunächst kleine wässrige Flecken, die später großflächig zusammenfließen sowie sich braun-gelblich verfärben können. Häufig tritt auch das schon erwähnte Pectobacterium carotovorum auf, die sogenannte Bakterienweichfäule, vor allem bei Kopfkohl und Chinakohl.
Bakterielle Erreger können im Boden, z. B. an infiziertem Altmaterial, überdauern und dann über die üblichen Übertragungswege für Bakterien übertragen werden. Dazu gehören unter anderem mechanische Verletzungen oder Wasserspritzer. Ist keine Wirtspflanze verfügbar oder die Infektionsbedingungen sind nicht gegeben, kann das Bakterium auch als Saprophyt auf Nicht-Wirts-Materialien überdauern, bis die entsprechenden nass-feuchten Infektionsbedingungen vorliegen.
Da die Symptome, die durch eine bakterielle Infektion verursacht werden, leicht mit einer pilzlichen Infektion zu verwechseln sind, ist im Zweifelsfall eine genaue Untersuchung in einem Diagnoselabor zu empfehlen.
Zur vorbeugenden Bekämpfung von Bakterienerkrankungen können kupferhaltige Präparate eingesetzt werden, die eine Nebenwirkung auf Bakterien besitzen. Auf befallenen Flächen sollte außerdem mittels einer hinreichenden Feldhygiene versucht werden, den Befallsdruck zu senken. Dabei sollten Erntereste nicht auf dem Feld bleiben bzw. infiziertes Material auch nicht als Putzreste auf das Feld gebracht werden.
Alle Angaben ohne Gewähr! Maßgebend sind die Hinweise in den Gebrauchsanleitungen.