Feldhygiene gegen überwinternde Kohlmottenschildläuse

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 7 vom 15.03.2019

Um für die nächste Saison die Dichte des ersten Befallszuflugs von Schädlingen zu reduzieren, ist eine abschließende, gründliche Feldhygiene besonders wichtig. Poblematisch ist seit Jahren - und in 2018 ganz besonders - die Bekämpfung der Kohlmottenschildaus (Weiße Fliege).

Die Kohlmottenschildlaus überwintert an Kohlbeständen und Ernteresten, die auf den Feldern stehen bleiben. Aber auch Erdbeeren, Endivien, Schöllkraut und Gänsediestel-Arten dienen als Überwinterungswirte. Diese Pflanzen dienen dann im Frühjahr als Infektionsquellen für Neupflanzungen. Zwar lässt die Aktivität bei kühleren Temperaturen nach, aber die Tiere überleben auch tiefere Frosttemperaturen, so dass sich in befallenen Beständen über den ganzen Winter die Insekten finden lassen. Nach dem Starkbefall im letzten Jahr, ist mit entsprechend vielen Weißen Fliegen zu rechnen. Besonders in Anbaugebieten mit einer hohen Dichte an Kohlgemüsekulturen und Raps, baut sich so sehr zügig im Frühjahr eine große Anfangspopulation auf.

Die Eiablage der Weibchen erfolgt bei Temperaturen über 10 °C. Da ein Weibchen 200 Eier ablegen kann, muss die Bekämpfung möglichst früh erfolgen, damit der Befallsdruck in einem tolerierbaren Rahmen gehalten werden kann. Die Reduzierung der Weibchen über die zerstörten Winterquartiere ist dabei eine wichtige Maßnahme um den Befallsdruck während der Saison zu verzögern.

Daher sollte nach der Ernte möglichst zügig mit der Feldhygiene begonnen werden. Vor allem die Kohl- und Kreuzblütlerkulturen sollten als wichtige Wirte möglichst zügig nach der Ernte zerkleinert und oberflächig in den Boden einzuarbeiten.