Abdriftschäden in Gemüsekulturen

Kernobst

In Gemüsekulturen gibt es derzeit viele Probleme durch Abdriftschäden, besonders durch Herbizide.

Abdrifte von Pflanzenschutzmitteln können, neben Verträglichkeitsproblemen und Qualitätseinbußen, zu unerlaubten Wirkstoffrückständen und zu Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte führen.

Während Abdriften, die zu Unverträglichkeiten führen, visuell erkennbar sind und dem Verursacher in der Regel auch zugeordnet werden können, fallen solche ohne sichtbare Schäden meist erst bei Rückstandsuntersuchungen in der geernteten Ware auf.

Dies führt zur Nichtvermarktbarkeit der Ware und damit verbunden zu teilweise hohen finanziellen Verlusten für den Anbauer.

Noch höher einzustufen ist das mögliche Gefährdungspotential für den Konsumenten bei nicht erkannten Rückständen.

Bei der Produktion von Gemüsekulturen als Nahrungsmitteln gilt daher das Hauptaugenmerk den Rückständen.

Eine Gemüsevermarktung bedingt, dass die zur Vermarktung vorgesehene Ware nur Rückstände enthält, die in der jeweiligen Kultur zugelassen sind und diese unterhalb der erlaubten Rückstandshöchstgehalte liegen. Daher ist bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln einer möglichen Abdriftgefahr (z.B. Verwehung, Thermik) höchste Priorität einzuräumen.

Die wichtigsten Punkte zur Abdriftvermeidung bei einer Pflanzenschutzmittelanwendung sind:

  • Berücksichtigung von Gemüsekulturen auf Nachbarflächen
  • Möglicher Erntetermin benachbarter Gemüsekulturen
  • Pflanzenschutzmittel mit geringer Wirkstoffmenge je Hektar bevorzugen
  • Präparate mit leicht flüchtigen bzw. langsam abbauenden Wirkstoffen vermeiden
  • Bei direkt angrenzenden Gemüsekulturen Sicherheitsabstand (Randstreifen) einhalten
  • Windrichtung, Windgeschwindigkeit (max. 3 m/s), Luftfeuchte (>60 %) und Temperatur (<25 °C)beachten
  • Abstandsauflagen einhalten
  • Fahrgeschwindigkeit max. 6-8 km/h
  • Abdriftmindernde Düsentechnik einsetzen (Injektordüsen, Randdüsen); grobe Tropfen sind schwerer, weniger windanfällig und verdunsten langsamer.

Gute fachliche Praxis sollte eine Selbstverständlichkeit bei der Pflanzenschutzmittelausbringung sein.Wichtigste Punkte für eine kollegiale Zusammenarbeit von Anbauern innerhalb gemeinsamer Feldfluren sind aber die Kommunikation, gegenseitige Rücksichtnahme und das Verständnis eines jeden für die Interessen und Probleme des Anderen.