Zwischen Ackerbau und Fußballfeld

Morgens Pflanzenkunde, abends Dribbeln und Torschuss: Bauerntochter Heike Freese studiert nicht nur Agrarwissenschaften, sondern kickt „nebenbei“ auch gegen Birgit Prinz und Co.

Birgit Prinz, Simone Laudehr und Kerstin Garefrekes – für Heike Freese sind das nicht nur die „Fußballstars aus dem Fernsehen“. Sie trifft die Spielerinnen, die derzeit um den Weltpokal kicken, mindestens zwei Mal im Jahr persönlich. „Dann sind es nämlich meine Gegner“, erzählt die 25-Jährige schmunzelnd, während sie auf „Papas Schlepper“ steigt und ihn für unser Foto geschickt aus der Scheune lenkt.

Von Hamburg nach Kiel

Seit vier Jahren spielt die Landwirtstochter aus dem emsländischen Dorf Langen bei Lingen erfolgreich in der ersten Bundesliga. Sie gehört zur Stammelf des Hamburger Sportvereins (HSV). Als Innenverteidigerin trifft sie bei den Bundesligaspielen somit direkt auf die Stürmerinnen, die derzeit für Deutschland Tore schießen.

Beim HSV stammt sie als einziges Mädel vom Bauernhof, was ihr Team gerne mal für Scherze nutzt. „Wenn ich mal foule, rufen meine Mitspielerinnen schon mal ‘Du Bauer“, gibt sie lachend zu. „Das meinen die aber nicht böse“, nimmt sie ihre Kameradinnen in Schutz. Unter diesen bislang auch Kim Kulig. Die Mittelfeldspieler im WM-Kader schnürt jedoch in der nächsten Saison ihre Fußballschuhe für den FFC Frankfurt.

Talent früh entdeckt

Dass sie eines Tages mit einer Nationalspielerin zusammen kickt – das hat Heike mit sechs Jahren sicher nicht gedacht. Doch ihr fußballerisches Talent zeigte sie schon damals auf dem Schulhof: „In jeder Pause bin ich als Erste nach draußen gerannt, um mit den Jungs Fußball zu spielen“, erinnert sie sich.

Ihren Lehrern entging das nicht. Sie rieten den Eltern, Heike im Verein anzumelden. Da es in dem kleinen Ort Langen keine Mädchenmannschaft gab, trainierte sie zunächst zusammen mit den Jungen. Später wechselte sie zum Frauenclub Twist und von dort zum Zweiligisten Victoria Gersten. 2007 machte sie nicht nur ihr Abitur, sondern auch einen Schwenker in ihrem Berufsziel. Eigentlich wollte sie Polizistin werden. „Wenn ich die Prüfung nicht packe, studiere ich Landwirtschaft“, sagte sie zu ihren Eltern. „Die haben sich echt gefreut, als ich durchgefallen bin“, lacht die Emsländerin. Silvia Holt

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 27 auf Seite 82.