Zwiebeln ernten mit Erfolg

Richtig geerntet und gelagert halten sich Zwiebeln aus dem eigenen Garten viele Monate. Dafür benötigen die Pflanzen trockenes Klima.

Die Zwiebel beginnt im August, an den heißesten Tagen des Jahres, ihre Wintervorbereitung: Sie entzieht dem grünen Laub sämtliche Nähr­stoffe und lagert diese in der Knolle ein. In der Folge fallen die Blätter um und vergilben von der Spitze her.

Der Prozess lässt sich etwas beschleunigen, indem die Zwiebeln mit der Grabegabel im Boden so gelockert werden, dass die Wurzeln nicht mehr fest verankert sind. Ungünstig ist es, das Laub abzureißen oder umzutreten: Die Wunden öffnen Krankheitserregern die Tür und zwingen die Pflanze zum Neuaustrieb.

Zwiebeln müssen nachtrocknen

Die Erntereife tritt ein, wenn das Laub flach liegt und eingetrocknet ist. Nach der Ernte sollten Zwiebeln etwa zwei Wochen lang im Freien nachtrocknen. Nur bei gutem Wetter und trockenem Boden empfiehlt es sich, sie auf dem Beet liegen zu lassen und nach ein paar Tagen an einer luftigen, regensicheren Stelle zu Ende zu trocknen.

Das Nachtrocknen auf dem Beet vertieft die Knospenruhe und verbessert damit die Haltbarkeit. Fällt das Wetter eher kühl und nass aus, ist es ratsam, die Zwiebeln an einem überdachten Ort auszubreiten und zu trocknen.

Platzsparender ist es, sie in Obstkisten einschichtig auszulegen und mehrere Kisten aufeinanderzustapeln. In dieser Phase legen die Knollen viel Wert auf Licht und Luft. Bei gutem Wetter stellt man die Kisten daher in die Sonne.

Am Wurzeltag ernten

Ob zum Zopf gebunden, im Netz aufgehängt oder liegend in der Holzkiste: Die optimale Lagertemperatur beträgt etwa 1 °C bei 70 % Luftfeuchtigkeit. Zwiebeln dürfen nicht zusammen mit Obst gelagert werden, das verschlechtert die Haltbarkeit, häufiges Umlagern regt den Austrieb an. Kranke Knollen werden beiseite gelegt.

Die Lagerfähigkeit ist abhängig vom Boden, der Sorte, der Düngung und dem Wetter während der Kultur. Zwiebeln aus verregneten Jahren und überdüngte Exemplare halten erfahrungsgemäß schlechter.

Wer nach dem Mondkalender im Garten arbeitet, wählt für die Ernte einen Wurzeltag und verzichtet dabei auf Termine um Vollmond herum. An solchen Tagen geerntete Zwiebeln faulen häufig und schnell. Nicht-Mondgärtner können das ruhig mal ausprobieren – es schadet ja nicht. Für Zwiebelgewächse ist eine Anbaupause von vier Jahren auf dem Beet empfehlenswert. Karin Stern