Zeit für die Ausbildung

Wie lässt sich der Ausbildungsalltag erfolgreicher gestalten? Darüber diskutierten Ausbilder in der Landwirtschaft und andere Fachleute bei der Ausbildertagung auf Gut Havichhorst in Münster.

Frischer Wind in der Lehre“ – unter diesem Motto stand die diesjährige überregionale Ausbildertagung. Gut 80 Ausbilder und weitere Fachleute aus der Landwirtschaft waren der Einladung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), des Rings der Landjugend und der Westfälisch-Lippischen Landjugend (WLL) gefolgt.

Gute Beziehung bringt Erfolg

Ausbildung ist mehr als die Weitergabe von Fertigkeiten und Kenntnissen. Sie fordert auch eine gute Beziehung zwischen Ausbilder und Auszubildendem. Das machte Ausbildungstrainer Michael Kluge aus Pattensen, Niedersachsen, in seinem Vortrag deutlich. Junge Leute fühlten sich besonders anerkannt und motiviert, wenn Ausbilder ihre gute Leistungen erkennen und ihnen das auch sagen, so Kluge. Denn was nütze die größte Wertschätzung, die nur in Gedanken stattfindet?

„Wo Theorie und Praxis sich kreuzen“, verdeutlichte die Rheinland-Pfälzerin Claudia Jennewein in ihrem Vortrag. Die Hotelmanagerin und Trainerin der Andreas-Hermes-Akademie machte deutlich, dass die Auszubildenden von heute nicht schwächer oder schlechter sind als früher. Sie seien einfach anders, bedingt durch veränderte Lebensumstände. Darauf müssten sich Ausbilder individuell einstellen.

Wer organisiert wie?

In der Diskussionsrunde, moderiert vom ehemaligen Chefredakteur des Landwirtschaftlichen Wochenblatts, Dr. Franz-Josef Budde, gaben drei Landwirte aus dem Kreis Steinfurt, ihre Erfahrungen als Ausbilder preis.

Andreas Exeler aus Rheine hat beispielsweise gute Erfahrungen damit gemacht, potenzielle Auszubildende vor Vertragsabschluss mehrere Tage probearbeiten zu lassen. „Dann weiß jeder, worauf er sich einlässt“, so der Landwirt.

Thomas Ostendorf aus Ochtrup ist es wichtig, dass „die Chemie“ zu seinen Auszubildenden stimmt, denn sie verbringen viel Zeit in seinem häuslichen Umfeld. Schon das Bewerbungsgespräch verläuft sehr persönlich, „altbewährt, bei Kaffee und Kuchen“, erzählt er. Dabei lernen Ostendorfs den Auszubildenden und seine Eltern kennen.

Werner Ostkotte aus Ochtrup möchte, dass seine Auszubildenden in den Betrieb und die Familie integriert werden. Ostkotte nimmt sich beispielsweise beim täglichen Frühstück Zeit für Probleme seiner Auszubildenden. Barbara Veer

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 46/2011 im Familienteil.