Weihnachtsgeschichte in Holz

Krippen veranschaulichen eine der wichtigsten Geschichten im christlichen Glauben. Darin liegt für viele Holzbildhauer und Hobby-Schnitzer der Reiz. Und wie so vieles unterliegt auch ihre Arbeit der Mode.

Jahr für Jahr hat es etwas Magisches an sich die Weihnachtskrippe aufzubauen: zuerst den Stall, vielleicht etwas Moos und Stroh, ein paar Äste und Kerzen und natürlich die Figuren, Josef, Maria, Ochs, Esel, die Hirten – und zum Schluss das Jesuskind.

Auch für Ewald Böggemann sind Krippen etwas Faszinierendes – obwohl, oder gerade weil der Holzbildhauer jeden Tag von ihnen umgeben ist. In seiner Werkstatt in Mettingen, Kreis Steinfurt, fertigt er vor allem Krippen und Krippenfiguren unterschiedlicher Art und Größe, für Privatpersonen oder Kirchen. Einen Standard gibt es dabei keinesfalls.

Einzeln verpackt
Regelmäßig bekommt Ewald Böggemann beschädigte Krippenfiguren zugesandt, oft mit abgebrochenen Händen, Armen oder Köpfen, die er anfertigen und anleimen muss. Auch vom Hund abgebissene Gesichter oder angebissene Rümpfe hat er schon restauriert. Die Figuren können aber auch durch unsachgemäße Lagerung Schaden nehmen. Er rät:
Zum Schutz vor Feuchtigkeit sollten die Figuren in trockenen Räumen lagern, nicht im feuchten Keller oder auf dem unausgebauten Dachboden.
Die Figuren einzeln, am besten einmal in Seidenpapier und erst dann in Zeitungspapier einschlagen. Denn die Druckerschwärze der Zeitung färbt ab.

„Heute sind individuelle Krippen und Figuren gefragt, in ganz unterschiedlichem Stil“, erzählt der 54-Jährige. Dennoch kann er auch Trends ausmachen: „Früher waren die Figuren kräftiger bemalt in Rot, Grün oder Gold. Heute sind die Farben dezenter. Häufig lasse ich die Figuren auch in ihrem natürlichen Holzton und beize sie nur zum Schutz.“

Ewald Böggemanns Kundschaft findet sich in allen Altersgruppen. „Einige, gerade junge Leute, die unbedingt eine handgefertigte Krippe wollen, haben nicht immer das Geld für ein großes Figurensortiment. Deshalb kaufen sie sich oft erst einzelne Figuren, zum Beispiel Maria mit dem Kind, und später von Jahr zu Jahr weitere Figuren dazu“, erzählt er.

Der Holzbildhauer merkt, dass der Wunsch nach handwerklicher Arbeit gerade bei etwas Beständigem wie einer Krippe groß ist – vielleicht sogar größer als früher. Gee

Den ausführlichen Beitrag, in dem auch die Erfahrungen eines Hobby-Krippenschnitzers dargestellt sind, lesen Sie in Wochenblatt-Folge 51/2012 im Familienteil.