Stinkende Nieswurz bietet frühe Blüten

In der Gattung der Nieswurze wird die heimische Wildstaude Helleborus foetidus zu Unrecht gering geschätzt. Der Beiname „foetidus“ heißt nämlich „stinken“. Tatsächlich ist von einem unangenehmen Blütengeruch kaum etwas zu spüren.

Das Besondere an dieser Pflanze sind ihre frühen Blüten ab Februar. Helleborus foetidus heizt mit einem Trick ihren Blüten so ein, dass der Nektar darin um 5 °C wärmer ist als die Umgebung. Dazu verbündet sie sich mit Hefepilzen, die sich vom Zucker im Nektar ernähren und bei diesem Stoffwechsel Wärme erzeugen. Trotz Kälte finden so Insekten, von der Wärme angelockt, die Blüten, laben sich am Nektar und bestäuben nebenbei die Blüten.

Als Helleborusart ist die Stinkende Nieswurz verwandt mit der Christrose, aber doch ganz anders. Die Staude ist auffallend zäh und genügsam. Einmal gepflanzt lebt sie fort und fort, vermehrt sich mit reichlich Samen. Sie treibt sehr früh und kann sich hervorragend auf wechselhaftes Nachwinterwetter einstellen. Zum Winterende hat die Pflanze noch einige der fast ledrigen, wintergrünen Blätter. Im weiteren Verlauf des Frühjahrs wird sie an zusagendem Platz bis 50 cm hoch mit stark geschlitzten Blättern, reich verästeltem Blütenstand und grünlich-gelben, vorn rot gesäumten Blüten.

Nieswurz gedeiht in der Sonne wie im Schatten und ist ein guter Partner für wüchsige Farne, Schattengräser und andere Stauden vor Gehölzgruppen und Wildstaudenpflanzungen. ij