Schneeglöckchen – kleine Überlebenskünstler

Schneeglöckchen sind robust und bezaubern durch ihr filigranes Äußeres.
Was die Zwiebelblüher sonst noch auszeichnet, schildert Dr. Susanne Paus.

Vielerorts hat der milde Winter die Schneeglöckchen schon aus der Erde gelockt. Vermutlich wird es sich bei diesen ersten Vorfrühlingsboten um das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) handeln. Das ist die bei uns heimische
Art. Insgesamt unterscheidet man weltweit 20 Schneeglöckchenarten. Von diesen leiten sich um die 700 verschiedene, teils sehr seltene Sorten ab.

Frostschutz für die Knospe

Als Frostschutz lagert das Schneeglöckchen in seinen Zellen vermehrt zuckerhaltige Substanzen ein und verringert damit den Gefrierpunkt des Zellplasmas, sodass Stoff- und Energiewechsel stattfinden können. Die Zwiebelchen können eine Art „Biowärme“ von 8 bis 10 °C produzieren und damit den Schnee in ihrer Umgebung schmelzen lassen.

Schneeglöckchen sind in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders viel Gift befindet sich in der Zwiebel.

Für Neulinge und Spezialisten


Wer noch keine Schneeglöckchen im Garten hat, startet am besten mit Galanthus nivalis. Denn seine Zwiebelchen sind erschwinglich und die Pflanzen sind genügsam. Größere Schneeglöckchen-Bestände machen sich optisch besonders gut, auch zusammen mit Winterling und Krokus.

Wer eine Neigung zur Galantophilie in sich trägt und Raritätenpreise nicht scheut, dem seien als Abkömmlinge von Galanthus nivalis folgende Sorten und Arten empfohlen:

  • Flore Pleno’ mit gefüllter Blüte und besonders intensivem Duft,
  • Hippolyta’ mit oftmals zwei gefüllten Blüten pro Stiel,
  • Sam Arnott’ mit auffälligen, großen Blüten und Honigduft,
  • Viridapice’ als vitale Pflanze mit grünen Flecken auf den äußeren Blütenblättern
  • Galanthus elwesii als robuste Art mit auffallend breiten Blättern.


Tipps zur Pflanzung

Die beste Bezugsquelle für Galanthis nivalis sind andere Gartenbesitzer. Größere Horste können vor oder nach der Blüte aufgenommen und geteilt werden. Dabei sollte man an den Zwiebeln anhaftende Erde nicht abschütteln.

Schneeglöckchenzwiebeln werden 8 bis 10 cm tief gepflanzt, am besten in kleinen
Trupps. Wer sie kauft, sollte bedenken, dass sie anders als etwa Tulpenzwiebeln nur durch eine dünne Haut geschützt sind und schnell austrocknen. Daher sollte man sie nach dem Erwerb alsbald pflanzen.

Achtung: Bitte keine Düngergaben für Schneeglöckchen! Auch Kompost mögen sie nicht, sonst gibt es schlaksige Blätter und kaum Blüten.

Den ausführlichen Bericht finden Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 3/2012 auf den Seiten 98 und 99.