Schnecken lieben es feucht

Nacktschnecken kommen in diesem Jahr scheinbar überall und in Massen vor: ob im Blumen- und Gemüsebeet oder auf den Feldern. Doch warum ist dies so?

Vorkommen und Aktivität der Nacktschnecken werden durch verschiedene Einflüsse bestimmt. Einen besonderen Einfluss üben die Niederschläge und die Temperaturen im Jahresverlauf aus.

Feuchte Jahreswitterung, gleichmäßig verteilte Niederschläge während Eiablage und Schlupf sowie milde Winter sind besonders günstig für die Entwicklung von Schnecken. Der „Optimalbereich“ für Nacktschnecken liegt bei einem Wassergehalt des Bodens von 30 bis 50 % und bei Temperaturen zwischen 8 und 20 °C.

In diesem Jahr herrschen die beschriebenen, insgesamt günstigen Bedingungen, was sich als Segen für die Schnecken erweist und das massenhafte Auftreten der gefräßigen Schleimtiere erklärt.

Schnecken...
...leben sechs bis acht Monate.
...legen in dieser Zeit bis zu 500 Eier.
...haben viele Feinde: Igel, Drosseln, Amseln, Stare und andere Vögel sowie Spitzmäuse, Frösche, Kröten, Blindschleichen, Laufkäfer und die Larven von Glühwürmchen zählen dazu.

So sehr sie die feuchte Umgebung vorziehen, so sehr meiden sie Staunässe. Ebenso ungünstig für die Tiere sind starke Regenfälle mit anhaltender Überschwemmung der Anbauflächen. Denn dadurch ersticken die im Boden befindlichen Schnecken.

Bei Trockenheit nachts aktiv

Bereits bei einsetzender Trockenheit ziehen sich Schnecken an feuchte Stellen oder in Hohlräume tieferer Bodenschichten zurück. Trockenperioden hemmen die Schneckenaktivität erheblich und setzen der Population insgesamt stark zu.

Die Austrocknungsgefahr zwingt die Tiere, nachts bzw. in der Dämmerung, nach Regenfällen oder nach gleichmäßiger Bewässerung (Gießen, Sprengen) des Bodens aktiv zu werden. Zur Nahrungsaufnahme verlassen sie dann ihre Verstecke.

Zur Fortbewegung scheiden Schnecken Schleim aus, der von speziellen Drüsen unter der Kriechsohle erzeugt wird. Er reduziert die Reibung zwischen Schnecke und Untergrund. Zugleich dient er als Haftmittel, um Hindernisse zu überwinden. Ursula Furth, Landwirtschaftskammer NRW

Mehr über Schnecken erfahren Sie in Wochenblatt-Folge 31/2014 auf den Seiten 88 und 89.