Mohn: raue Kapsel – zarte Blüte

Mohn ist eine Blume für Romantiker und im Garten unverzichtbar. Alle Energie verwendet die Pflanze darauf, hauchzarte Blüten in leuchtenden Farben hervorzubringen. Gartenexpertin Dr. Susanne Paus gibt einige Sortenempfehlungen.

Etwa 100 Arten zählen zur Verwandtschaft der Gattung Papaver, dem Mohn. Längst nicht alle blühen im typischen Mohnrot.

Seidenmohn in vielen Farben

Unter dem Namen „Seidenmohn“ werden Züchtungen angeboten, die vom ursprünglichen Klatschmohn (Papaver rhoeas) hervor gingen. Eigens gezüchtete Gartenformen sind im Handel in verschiedenen Farbnuancen erhältlich. Hier einige Beispiele:

  • ‘Falling in Love’ ist eine Mischung halbgefüllter und gefüllter Blüten in Pastelltönen
  • ‘Bridal Silk’ blüht weiß
  • ‘Angels Choir’ bietet halbgefüllte Blüten in Pastelltönen
  • ‘Picotee’ leuchtet in zarten Rottönen mit halbgefüllten und gerüschten Blüten

Schlafmohn und Zwergmohn

Ein weiterer einjähriger Vertreter der Mohngewächse ist der Schlafmohn (Papaver somniferum). Das eher steife Gewächs ist an seinen bläulich bereiften, unbehaarten Blättern bereits als Jungpflanze gut zu erkennen. Markant ist auch seine verhältnismäßig große, kugelrunde Kapselfrucht.

Hinsichtlich der Blütenfarbe macht der Schlafmohn, was er will. Von blassem Violett der ungefüllten reinen Art über zartes Rosé bis zu Pink kann man alles erleben. Wer für seine Beetkompositionen bestimmte Formen und Farben zum Einsatz bringen möchte, sollte sortenreines Saatgut ausbringen. Hier einige Beispiele:

  • ‘Flemish Antique’ hat apricotfarbene, gefüllte Blüten
  • ‘Black Paeony’ bietet purpurfarbene, gefüllte Blüten
  • ‚Applegreen‘ blüht grünlich weiß, gefüllt
  • ‘Seriously Scarlet’ leuchtet in Dunkelrot, halbgefüllt und gekräuselt

Versucht man Mohnblumen zu verpflanzen, ist das ihr Todesurteil. Denn die feinen Wurzeln überstehen das Umpflanzen nicht. Hinsichtlich der Bodenansprüche ist Mohn dafür umso genügsamer und gedeiht sogar noch auf reinen Sandböden.

Auffällig: Türkischer Mohn

Der Türkische Mohn (Papaver orientale) ist eine beliebte Staude im Bauerngarten. Dank seiner großen auffälligen Blüten spielt er sich in den Mittelpunkt. Die Ursprungsart blüht in leuchtendem Rot. Hier einige Beispiele für Mohn mit sanfteren Tönen:

  • ‘Patty’s Plum’ überzeugt durch ein verwaschenes Purpurviolett
  • ‘Mrs. Perry’ trägt ein himbeerfarbenes Blütenkleid
  • ‘Petticoat’ präsentiert apricotfarbene, gerüschte Blüten
  • ‘Karine’ ist eine niedrig wachsende Sorte mit kleineren, roséfarbenen Schalenblüten
  • ‘Perrys White’ leuchtet weiß mit einem Hauch von Rosé
  • ‘Picotee’ hat weiße Blütenblätter mit einem breiten orangefarbenen, gekräuselten Rand

Der Türkische Mohn liebt Sonne und bevorzugt trockene, nicht zu nährstoffreiche Böden. Ein kleines Manko ist seine Sommerpause: Unmittelbar nach der Blüte (Ende Juni) zieht er sich unter die Erde zurück und hinterlässt eine unschöne Lücke. Im Herbst erfolgt dann der junge Laubaustrieb des Türkischen Mohns, der über den Winter erhalten bleibt.


Weitere Pflanzenbeispiele und Pflegetipps zum Mohn finden Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 20/2012 auf den Seiten 94 und 95.