Miss Germany in Ahlen

Landfrauentag statt Laufsteg: Von ihrer Amtszeit als Miss Germany 2016 erzählte Lena Bröder auf dem Kreislandfrauentag Warendorf.

Ein Blitzlichtgewitter erhellte den Vorraum der Stadthalle Ahlen am Samstag. Etwa 20 Landfrauen hatten ihre Handys gezückt und knipsten die Referentin des Kreislandfrauentages Warendorf: die Miss Germany aus dem Jahr 2016 Lena Bröder. Gemeinsam mit ihr stand die Kreislandfrauenvorsitzende Margret Möllmann im Rampenlicht.

Lena Bröder hatte zuvor in einem Gespräch mit Radio-WAF-Moderatorin Jenny Heimann den mehr als 400 Landfrauen und Ehrengästen von ihrem Spagat zwischen ihrer Berufstätigkeit als Religions- und Hauswirtschaftslehrerin und der Teilnahme an Schönheitswettbewerben erzählt. Die Referendarin unterrichtet seit ihrer Abdankung im Februar 2017 wie vor ihrer Amtsübernahme an der Gesamtschule in Havixbeck, Kreis Coesfeld, unter anderem Hauswirtschaft und katholische Religion.

Ihr Lehrberuf, insbesondere das Fach Religion, hatte ihr außergewöhnlich große Aufmerksamkeit in den Medien gebracht. Denn die Kombination von Glaube und Schönheitswettbewerb passe für viele nicht zusammen, erklärte die jetzt 28-Jährige. Deshalb hatte sie neben repräsentativen Aufgaben auch zahlreiche Auftritte in Talkshows. Lena Bröder wollte in ihrer Amtszeit als Miss Germany zeigen, dass sie nicht nur eine Frau ist, die Bikinis präsentieren kann, sondern klug ist und Persönlichkeit hat. „Um Miss Germany zu werden, muss das Gesamtpaket stimmen, der Funke muss beim Publikum überspringen“, erzählte sie den gebannt lauschenden Landfrauen. Sie habe sechs Anläufe gebraucht, um zur Wahl zur Miss Germany zugelassen zu werden. Das gelingt, wenn die Bewerberin regionale Misswahlen gewinnt.

Gute und schlechte Zeiten

Nachdem die gebürtige Göttingerin für sie überraschend den Titel gewonnen hatte, genoss sie ihre Amtszeit. Doch es habe auch Tiefpunkte gegeben, beispielsweise ein Interview, dem viele negative Reaktionen in den sozialen Netzwerken folgten. „Wenn Menschen die eigene Persönlichkeit angreifen, ist das ein Schlag ins Gesicht“, erinnerte sich Lena Bröder. Doch sie habe festgestellt, dass die Zeit schnelllebig ist: „Heute bist du das Opfer, bei Facebook, morgen ist es jemand anders.“ Ihr Glaube und ihre Werte hätten ihr geholfen, diese Zeit zu überstehen.

Natürlich durften Fragen zum Hauswirtschaftsunterricht nicht fehlen, den der Landfrauenverband vom Schulministerium als Pflichtfach einfordert. „An unserer Schule haben die Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse Hauswirtschaftsunterricht. Die Schüler sind für das Fach zu begeistern und am Ende der Schulzeit können sie einige Gerichte kochen und haben viel über Hygiene und Sicherheitsregeln in der Küche gelernt“, berichtete Lena Bröder.

Weiteres vom Landfrauentag

Margret Möllmann wies in ihrer Begrüßung auf das 70-jährige Bestehen des Landfrauenverbandes hin. Die Warendorfer Landfrauen feiern es am 3. Juni 2018 auf Hof Plümpe in Beckum.
Margret Bergmann erklärte in ihrem Geschäftsbericht, dass der Kreislandfrauenverband Warendorf 4029 Mitglieder in 33 Ortsverbänden zählt. Zudem verdeutlichte sie, auf welchen Ebenen bis in Landtag und Bundestag der Landfrauenverband die Interessen der Menschen im ländlichen Raum vertritt.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Ahlen, Karl-Heinz Meiwes, appellierte, dass die Kommunikation zwischen Landwirten und Bevölkerung nicht von Konfrontation geprägt sein darf, sondern von nachvollziehbaren Argumenten. Er forderte von den Landwirten beispielsweise auf Facebook sachliche Antworten.

Winfried Kaup, stellvertretender Landrat, lobte das Engagement der Landfrauen: „Sie vertreten bis in die höchsten Gremien hinein die Interessen des ländlichen Raumen, insbesondere die der Frauen.“ Durch ihren Einsatz machen die Landfrauenverbände den ländlichen Raum lebenswert und steigern die Lebensqualität. Prö