Lockruf für spätere Landärzte

Das Rennen um die Gunst von Ärzten ist auf dem Land schon lange eröffnet. Mittlerweile werden auch Medizinstudenten heiß umworben. Mal lockt ein Stipendium, mal ein Auto für die Zeit des Praktikums.

Wer auf dem Dorf einen Arzt benötigt, wird in einigen Regionen Westfalen-Lippes in Zukunft lange Wege in Kauf nehmen müssen. Denn die Zahl der Hausärzte auf dem Land wird in den kommenden Jahren dramatisch sinken.

Schon heute gibt es Dörfer, die sich mit Aktionen wie „Dorf sucht Arzt“ aktiv auf die Suche nach einem Nachfolger für die Hausarztpraxis im Ort begeben. Das NRW-Gesundheitsministerium bietet Ärzten finanzielle Anreize, sich auf dem Land niederzulassen.

Derartige Initiativen richten sich an ausgebildete Ärzte. Doch diese haben im Laufe ihres Studiums möglicherweise bereits eine bestimmte Stadt oder Region als späteren Arbeitsort ins Auge gefasst. Daher gibt es mittlerweile auch Initiativen, durch die Mediziner bereits während ihres Studiums für das Land begeistert werden sollen.

  • Der Kreis Borken möchte mit dem „Praxismonat Allgemeinmedizin“ im Rahmen der Initiative „Hand aufs Herz“ Nachwuchsmediziner für den Kreis Borken begeistern. Informationen gibt es unter Tel. (0 28 61) 82 11 61 sowie unter www.aerztinnen-in-den-kreis-borken.de .
  • Der Hochsauerlandkreis vergibt seit März 2012 Stipendien für Medizinstudenten. Bis zu vier Jahre lang erhalten Studenten 400 bis 500 € monatlich, somit ingesamt maximal 24 000 €. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten, ihre Weiterbildung zum Facharzt im Hochsauerlandkreis zu absolvieren oder für mindestens vier Jahre im Kreisgebiet ärztlich tätig zu werden. Pro Jahr werden fünf Plätze ausgeschrieben. 2012 konnten vier Studenten für das Programm gewonnen werden. In diesem Jahr liegen sechs Bewerbungen vor. Weitere Informationen unter Tel. (02 91) 94 15 87, www.hochsauerlandkreis.de.
  • Seit Mai 2010 läuft die Stipendieninitiative der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen in Westfalen. Bis zu 60 Medizinstudenten pro Jahr können für vier Monate eine finanzielle Förderung von insgesamt 2 400 € erhalten. Voraussetzung ist, dass sich die Stipendiaten innerhalb ihres Praktischen Jahres (PJ) für das Fach Allgemeinmedizin entscheiden und ihr Praktikum in einer westfälischen Arztpraxis leisten. Bislang haben 59 Medizinstudenten ein Stipendium erhalten. Weitere Informationen gibt es unter Tel. (02 31) 94 32 33 21, www.kvwl.de .

Den Ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 14/2013 ab Seite 84.