Gewächshaus: Vor dem Umzug putzen

Saubere Scheiben sind nicht nur schön. Sie helfen wärmeliebenden Pflanzen auch besser über den Winter. Mit solchen Tipps stimmt Gärtnerin Sonja Catterfeld Gewächshausbesitzer auf die kalte Jahreszeit ein.

Den Frühjahrsputz im Gewächshaus machen die meisten. Aber lohnt es sich auch im Herbst, die Scheiben gründlich zu reinigen? "Auf jeden Fall!", unterstrich Gärtnerin Sonja Catterfeld. Denn in der kalten Jahreszeit ist natürliches Licht rar. Umso wichtiger ist es, dass weder Staub noch Grünbeläge die Lichtdurchlässigkeit des Gewächshauses behindern.

Diese und viele andere Tipps erhielten die Teilnehmer eines Praxisseminars zum Überwintern von Kübelpflanzen beim Gewächshaushersteller Krieger in Herdecke. "Der Herbstputz verringert auch die Zahl der Krankheitserreger im Haus und fördert dadurch die Pflanzengesundheit", ergänzte Sonja Catterfeld.

Dass ihre Ratschläge praxiserprobt sind, merkten die Hobbygärtner beim Rundgang über das Firmengelände. Dort sind etliche Gewächshäuser aufgebaut und mit diversen Pflanzen gefüllt. Hier testet Mitarbeiterin Catterfeld den Anbau und die Überwinterung von Zier- und Nutzpflanzen.

Umtopfen und Rückschnitt

Noch im Garten werden etliche Kübelpflanzen zurückgeschnitten. Denn so passen sie besser in das zumeist übersichtliche Gewächshaus. „Warten Sie nicht bis zum Kälteeinbruch mit dem Rückschnitt, sondern erledigen Sie das besser noch im milden September. Dann verheilen die Schnitte besser und die Pflanzen sind nicht so krankheitsanfällig“, berichtete Sonja Catterfeld aus Erfahrung.

Oft ist es gut, das Umtopfen und den Rückschnitt in einem Arbeitsgang vorzunehmen. Zurückschneiden lassen sich nahezu alle Kübelpflanzen, speziell diejenigen mit harten Stielen. Mehr als ein Drittel der Krone sollte nicht zurückgeschnitten werden. Eine Ausnahme bildet die Engelstrompete. Sie verträgt einen drastischen Auslichtungs- und Rückschnitt.

Garantiert frostfrei?

Nur mit Heizung lässt sich ein Gewächshaus im Winter frostfrei halten. Kübelpflanzen aus dem mediterranen und asiatischen Raum sowie alpine Pflanzen, Bonsai und Kakteen brauchen im Winter Temperaturen zwischen 2 und 12 °C.

Welches Heizgerät leistungsstark genug ist, um diese Temperaturen auch bei extremen Minusgraden zu sichern, errechnet folgende Formel: gesamte Außenfläche (nicht Grundfläche) x Wärmedurchlässigkeit (k-Wert) der Außenwand x Temperaturdifferenz (Höchst- und Minimalwert). Bei der Berechnung sind Gewächshaus-Fachleute auf Wunsch behilflich.

Wichtig: Ein elektrisches Heizgerät besitzt zwar einen Ventilator zur Wärmeverteilung, ersetzt aber keinen separaten Luftumwälzer. Brigitte Laarmann

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 37 vom 14. September 2017.