Gäste im Garten

Wer seine Gartenpforten für alle öffnet, bekommt viel Besuch. Einerseits ist der Aufwand nicht zu unterschätzen, andererseits gibt es von manchem Besucher wertvolle Tipps für den Gastgeber. Eine Gartenbesitzerin berichtet.

Seit 1999 öffnen Gärten an bestimmten Wochenenden im Jahr ihre Pforten für Interessierte. Ulrike Peck aus Ostönnen hat sich etliche Male an der Aktion „Gärten in Westfalen öffnen ihre Pforten“ beteiligt und schildert ihre Beweggründe und Erlebnisse zur Teilnahme.

Erfahrungsaustausch mit Besuchern

Ulrike Peck beteiligt sich seit 2003 an den Gartenaktionstagen im Kreis Soest. Nachdem die Hobbygärtnerin auf 2000 m2 einen romantischen Rosengarten mit mehr als 100 Sorten angelegt hatte, motivierten Freunde sie beim "Tag der offenen Gärten" mitzumachen. Bei dieser Gelegenheit wollte die Hobbygärtnerin testen, wie ihr Garten bei Besuchern ankommt, und sie wollte Menschen kennenlernen, die so gartenbegeistert sind wie sie selbst.

Ihr Wunsch ging in Erfüllung: Seit der ersten Teilnahme, als ein Gast fragte, ob sie Lust habe auf einen regelmäßigen Austausch von Gartenwissen, gehört Ulrike Peck zu einem Kreis aus fünf Frauen, deren Gemeinsamkeit die Leidenschaft für den Garten ist und die zusammen private Gartentouren organisieren.

Zudem profitiert Ulrike Peck vom Erfahrungsaustausch mit fachkundigen Gartenbesuchern. Diese haben oft wertvolle Tipps. So suchte die Hobbygärtnerin eine passende Begleiterrose zu ihrer Ramblerrose ‘Veilchenblau’. Ein Besucher empfahl die starkwüchsige Kletterrose ‘Lykkefund’, für die sich die Gartenbesitzerin entschied.

Ohne Imbiss oder Eintrittsgeld

Dass mit der Öffnung des Gartens auch Aufwand verbunden ist, sieht Ulrike Peck als Chance. Mit Termin im Hinterkopf richtet sie den Garten auf hohem Niveau her.

„Ich setze mich jedoch nicht mehr so unter Druck wie am Anfang“, gibt die Gartenbesitzerin zu. So bietet sie auch nicht mehr Kaffee und Waffeln für Besucher an. „Ohne Imbiss ist die Veranstaltung viel entspannter“, lautet ihr Fazit.

Eintrittsgeld wird Ulrike Peck in diesem Jahr nicht einsammeln und stattdessen eine Spendenbox für ein Patenkind in Afrika aufstellen. Durch den Verzicht auf einen Eintritt steht sie selbst nicht unter dem Druck, den Besuchern etwas für ihr Geld bieten zu müssen.

Um die Gartenphase stressfreier zu gestalten, wird Ulrike Peck in diesem Jahr nur an den Samstagen im Juni ihre Pforten öffnen. Der Sonntag wird der Familie gehören. Sabine Kerstin

Was Gartenbesitzerin Gisela Henneke aus Anröchte-Mellrich beim Öffnen der Gartenpforten erlebte, lesen Sie in Wochenblatt-Folge 20/2012 auf den Seiten 86 und 87.