Erster Mister Bullenball gekürt

Zur großen Landjugendparty strömten rund 4000 Besucher aus ganz Westfalen nach Münster. Zum ersten Mal kämpften in diesem Jahr männliche Anwärter um den Titel des „Mister Bullenball“.

Viele Landjugendliche aus Westfalen hatten sich den vergangenen Samstag schon lange im Kalender angestrichen. Der jährliche Bullenball in Münster gilt schließlich mit rund 4000 Besuchern als größte Landjugendparty der Region. Wie Prominente dürften sich sechs Jugendliche unter ihnen gefühlt haben. Von Fernsehkameras und Blitzlicht verfolgt, kämpften sie in der Halle Münsterland um den Titel „Mister und Miss Bullenball“.

Limbotänzer statt Models

Wer an Bademoden und Laufsteg denkt, liegt bei diesem Wettbewerb jedoch ganz falsch. Stattdessen gehören Bullenreiten und Milchkannenstemmen zu den Disziplinen. Neu war in diesem Jahr, das neben der Wahl zur „Miss Bullenball“ auch der Titel „Mister Bullenball“ vergeben wurde. Benedikt Hols aus Nordkirchen sowie Patrick Niggeschulze und Lutz Schulte-Overbeck, beide aus Bad Sassendorf und gut befreundet, traten gegeneinander an. Der 19-jährige Patrick Niggeschulze hielt bereits beim Milchkannenstemmen und Bullenreiten am längsten durch. Nachdem der Student auch die letzte Disziplin, Limbotanzen, meisterte, stand er als Sieger fest. Auf die gewonnene Tour nach Amsterdam nimmt „Mister Bullenball“ seinen Kumpel aus dem Heimatort mit – den Zweitplatzierte Lutz Schulte-Overbeck.

Trotz Patzer zum Sieg

Spannender war dagegen das Finale der Frauen. Zwischen Julia Vetter aus der Nordkirchener Bauernschaft Piekenbrock, Lara Kemper aus Münster und Ramona Hesse aus Herscheid im Sauerland herrschte nach den ersten Disziplinen Gleichstand. Entscheidend war der Autritt auf der großen Bühne, bei dem es galt, das Publikum zu unterhalten. Das gelang der 18-jährigen Ramona Vetter im Dirndl mit dem aktuellen Schlager „Schatzi, schenk mir ein Foto“gut. Doch den meisten Applaus bekam die 19-jährige Julia Vetter. Obwohl sie ihre Tanzeinlage zu Michael Jacksons Hit „Billie Jean“ vor Aufregung abbrach, kürte das Publikum die angehende Steuerfachangestellte somit zur neuen „Miss Bullenball“.

Keine Hilfe beim Flirten

Das Interesse der meisten Partygäste galt jedoch weniger den Wettbewerben. Besonders die männlichen Besucher hofften auf neue, weibliche Bekanntschaften. Enttäuscht stellten viele fest, dass sie dabei in diesem Jahr ohne die Hilfe vom „Ring der Landjugend“ auskommen mussten. Er hatte seine Kennenlernaktion aus dem Vorjahr gestrichen und durch ein Glücksrad ersetzt. Dennoch herrschte vor allem auf den Tanzflächen gute Stimmung. Dafür sorgte der Schlagersänger Josef Hassing und die Partyband „Royal Flash“. Elisabeth Budde