Ein "stiller Riese" mit 4870 ha Land

Die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege fördert seit fast 30 Jahren Heimatmuseen, Kultur- und Naturschutzprojekte. Wie ihr Jahresbericht ausweist, hat sie sich zu einem der großen Landeigentümer entwickelt.

Die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege fördert seit fast 30 Jahren Heimatmuseen, Kultur- und Naturschutzprojekte. Wie ihr erster Jahresbericht ausweist, hat sich die Stiftung zu einem der großen Landeigentümer entwickelt.

Die Bergwiesen bei Winterberg gehören ihr ebenso wie das Naturschutzgebiet Dauert bei Münster. Die 81-ha-Naturwaldzelle "Hermannsberg" bei Lage befindet sich ebenso in ihrem Besitz wie der 104 ha große Glockengrund bei Marsberg. Die Rede ist von der "NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege" mit Sitz in Düsseldorf. Sie zählt mit mehr als 4.870 ha Grundeigentum zu den "stillen Riesen" unter den öffentlichen Landeigentümern zwischen Rhein und Weser, wie der soeben erschienene Jahresbericht erstmals in aller Ausführlichkeit darlegt.

Zweck der NRW-Stiftung ist es, die privat bzw. ehrenamtlich getragenen Museen sowie Natur- und Kulturprojekte im Land finanziell zu unterstützen. Die Mittel der Stiftung stammen aus den Einnahmen der staatseigenen Lotto-Gesellschaften. Seit ihrer Gründung 1986 hat die NRW-Stiftung rund 2600 Vorhaben des Naturschutzes sowie der Heimat- und Kulturpflege mit insgesamt 246 Mio. Euro gefördert.

Zu den 2013 geförderten bwz. fertiggestellten Vorhaben zählen unter anderem der Aufbau des Heimatmuseums "Haus Heuer" in Beelen, die Restaurierung der Wassermühle Schmedding in Horstmar, die Einrichtung des Museums auf Burg Horn in Horn-Bad-Meinberg und die Sanierung der "alten Schule" in Oberschelden.

Landerwerb für den Naturschutz

Die NRW-Stiftung fördert aber nicht nur ehrenamtliche Initiativen, sondern sie wird selbst aktiv. Ihre Satzung erlaubt es, Eigentum an Grundstücken, Denkmälern und Kulturgütern zu erwerben, um "Maßnahmen zu ihrer Erhaltung und Sicherung zu unterstützen und die naturschutz- und denkmalgerechte Nutzung zu fördern".

Das hat die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 gezielt getan . Bis heute hat sie exakt 2844 Flurstücke und 4873,94 ha Grundeigentum in 249 Gemarkungen überall im Land erworben. Zu ihren größten zusammenhängenden Liegenschaften der zählen

  • das Naturschutzgebiet "Brachter Wald" in Brüggen, Kreis Viersen (853 ha),
  • das Naturschutzgebiet "Bastauwiesen" in Hille, Kreis Minden-Lübbecke (268 ha) und
  • die Naturschutzgebiete "Seidenbachtal/Froschberg" und "Sistig-Krekeler Heide" in Blankenheim-Kall, Kreis Euskirchen (225 ha).

Insgesamt 550 Landpächter und 20 Forstbetriebsgemeinschaften wirtschaften auf Flächen der NRW-Stiftung. Beteiligt sind überdies rund 175 Jagdgenossenschaften sowie sieben Eigenjagdpächter. Aus der Bewirtschaftung von Naturschutzflächen, vor allem aus Pachten, Mieten, Erlösen aus Holzverkaufen etc., nahm die NRW-Stiftung insgesamt 244.000 Euro (im Vorjahr 389.000 Euro) ein.

Keine Steuereinnahmen, sondern Lotto

Diese Zahlen finden sich im jüngsten Jahresbericht der NRW-Stiftung. Der Bericht liefert einen Überblick auf Aktivitäten des Jahres 2013 und gibt erstmals auch einen tiefen Einblick in ihre Finanzierung und ihr Eigentum im Land.

2013 verfügte die NRW-Stiftung über Einnahmen von rund 9,5 Mio. Euro. Der größte Anteil, 6,8 Mio. Euro, wird im Jahresbericht als "Zuweisung aus dem Landeshaushalt" ausgewiesen. Diese Geldmittel stammen allerdings nicht aus Steuereinnahmen, sondern aus Lottoeinnahmen, die über den Landeshaushalt an die Stiftung weitergeleitet werden. Str.

www.nrw-stiftung.de

Der Jahresbericht kann hier als PDF-Dokument geladen werden.