Ein Dorf voller Energie

Die NRW-Klimakommune Saerbeck im Kreis Steinfurt war das aktuelle Ziel der Diözesanversammlung der Katholischen Landfrauen im Bistum Münster.

Schon auf den Ortsschildern von Saerbeck ist es zu lesen: „NRW-Klimakommune“. Die etwa 7300-Einwohner zählenden Gemeinde im Kreis Steinfurt hat sich per Ratsbeschluss das ehrgeizige Ziel gesetzt, Energie zu sparen und vermehrt Erneuerbare Energien einzusetzen. Damit will Saerbeck bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden. Das heißt, so viel Energie, wie die Gemeinde verbraucht, soll dann dort auch aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gewonnen werden.

Viel Engagement gebündelt

Johannes Dierker, Leiter der CAJ-Werkstatt Bildungsstätte Saerbeck erläuterte den Landfrauen die Motivation zur „Klimakommune“. Ausgang war, dass schon immer viele in Saerbeck, ob Gemeinde, Vereine, Verbände oder Bildungseinrichtungen, aktiv waren in den Bereichen Klimaschutz und Energie, allerdings eher als Einzelakteure. Vor allem an diesem vielseitigen Engagement und der Beteiligung von Bürgern, Verbänden, Vereinen, Schulen, usw. macht Dierker aus, warum das Konzept gerade in Saerbeck so gut angelaufen ist.

Wo die Erneuerbare Energie für Saerbeck herkommt, erklärte Johannes Dierker den Landfrauen im Saerbecker Bioenergiepark, rund 2,5km außerhalb des Ortskerns. Der Park wird nach und nach auf einem 90ha großen ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr aufgebaut. Hier wird ein Energiemix aus Sonnenenergie, Windkraft und Biogas erzeugt.

Nicht nur an den Planungen und Ideen sondern auch an den Investitionen und damit auch Erträgen der Klimaprojekte waren und sind insbesondere Saerbecks Bürger beteiligt. Eine zentrale Rolle spielt hier eine Bürgergenossenschaft. „Auch das hebt die Akzeptanz“, merkte Johannes Dierker an.

Biogas diskutieren

Daniel Baumkötter, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Münster, Fachbereich Energie-Gebäude-Umwelt, wies die Landfrauen darauf hin, dass in der vergleichsweise jungen Biogastechnologie noch erhebliches Optimierungspotenzial steckt, zum Beispiel in Bezug auf verbesserte Wirkungsgrade, Speicherungstechniken oder auch die Aufbereitung der Gärreste.

Auch Rainer Seidl von der „Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land“ sprach sich klar für Biogasanlagen aus, plädierte aber für weniger Maiseinsatz, stattdessen beispielsweise Speisereste aus der Gastronomie oder Grünschnitte aus der Landschaftspflege. Der Naturschützer betonte, dass es für den Landwirt wirtschaftlich interessant sein muss, diese Alternativen einzusetzen, beispielsweise mithilfe gezielter Förderung. Gee

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 11 im Familienteil.


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