Gedanken einer Bäuerin auf einer Radtour

„Dann drehe ich den Schlüssel um“

Kürzlich erhielt das Wochenblatt die Zuschrift einer Bäuerin aus Westfalen. Ihren Namen möchte sie nicht in der Zeitschrift lesen, wohl aber ihre Gedanken auf einer sonntäglichen Radtour.

Sonntag morgen. Ein Wetter, wie es schöner nicht geht – ich fahre mit dem Rad zum Feld. Meine Gedanken kreisen um den Fortbestand unseres Hofes. Wie soll man sich entscheiden? Die Landwirtschaft weiterführen? Ja? Nein?

Zurzeit finden ja wieder die ersten kleinen Feste in der Bauerschaft statt. Nach einigem Suchen trifft man auch wieder Bauern zum Meinungsaustausch.

Ein Sauenhalter sagt: „Wenn das und das jetzt auch noch kommt, drehe ich den Schlüssel um.“

Ein Rindviehhalter sagt: „Wenn ich die Siloanlage komplett erneuern muss für eine Viertelmillion und dann die ganze Arbeit – dann drehe ich den Schlüssel um.“

Ein Schweinemäster sagt: „Einige wollen noch für den chinesischen Markt produzieren! Die neueste Schlagzeile: ,Chinesische Kontrolleure inspizieren europäische Schlachthöfe‘ – ich war eigentlich der Meinung, wir hätten selber genug davon!?!“

Mit diesen deprimierenden Gedanken im Kopf merke ich gerade wieder: Wie schön ist es hier im Feld! Es ist Sonntag morgen, nach dem Füttern. Die meisten Verbraucher sind noch nicht unterwegs – vor allem nicht die, die uns die Landwirtschaft er­klären wollen.

Jetzt soll alles vorbei sein?

Da packt...