Bunte Gesichter auf Holz

Aus Lärchenholzbrettern gestalteten Hammer Landfrauen unter Anleitung einer Künstlerin farbenprächtige Gartenobjekte.

Mit bunten Gesichtern auf Holz lässt sich Farbe in den Garten bringen. Das stellten kürzlich zwölf Landfrauen aus dem Ortsverband Bramm/Ostwennemar bei Hamm fest. Sie fertigten unter Anleitung der freischaffenden Künstlerin Kerstin Donkervoort sogenannte „woodpeople“, also „Holzmenschen“ an. Die Idee dazu kam der Malerin bei einem Gartenbesuch einer Freundin. Einfarbige, bunte Holzbretter sorgten dort für eine knallige Dekoration. Kerstin Donkervoort beschloss, bunte Figuren nach dem Vorbild Picassos aufs Brett zu bringen.

Typisch Picasso

Auf weißem Fotokarton von 7 cm Breite und 44 cm Höhe zeichneten die Landfrauen ihre Figuren in maßstabsgerechter Verkleinerung vor. „Knicken Sie das Blatt in der Mitte und malen Sie den Kopf in die obere Hälfte“, empfahl die freischaffende Künstlerin und ergänzte: „Lassen Sie noch Platz für eine Kopfbedeckung in Form von Hut, Krone oder Haaren und vergessen Sie den Hals nicht.“

Wer sich an Picasso anlehnen wollte, der sollte die Augen in unterschiedlicher Höhe malen und die Nase als stark gebogenes „S“ dazwischen andeuten. In der unteren Bildhälfte wurde die Fläche in geometrische Formen eingeteilt. Wichtig war, dass dabei verschieden große Flächen entstanden, die später auf dem Holzbrett in unterschiedlichen Farben ausgemalt werden sollten. „Wiederholen Sie die verschiedenen Formen. Das bringt Ruhe in den Bildaufbau“, riet Kerstin Donkervoort den Frauen. Trägt die Figur zum Beispiel eine Krone, wiederholt man eine Zacke am unteren Bildrand.

Unbehandeltes Lärchenholz

Von einer Holzhandlung ließ sich Kerstin Donkervoort Bretter in 25 cm Breite und 125 cm Höhe mit einer Stärke von 26 mm zuschneiden. Die Seiten sind unbesäumt und haben daher eine urige Form. Lärchenholz eignet sich als witterungsbeständiges Nadelholz gut für den Außenbereich.

Mit weichem Bleistift übertrugen die Landfrauen ihre Skizzen auf die Bretter. Mit einem Borstenpinsel mittlerer Breite und Acrylfarbe ging es dann ans Ausmalen. Hierzu gab Kerstin Donkervoort folgende Tipps:

  • Malen Sie mehrere Flächen gut verteilt auf dem Brett in der gleichen Farbe aus.
  • Nicht zwei dunkle Flächen nebeneinander malen.
  • Die Grundfarben reichen meist aus. Andere Farbtöne sind daraus mischbar. Nicht über sieben verschieden Farben hinausgehen, weil dann zuviel Unruhe ins Bild kommt.
  • Die Augen nicht zu dunkel malen, denn die mit Schwarz gemalte Pupille muss erkennbar ist.

Kontrast mit Schwarz

Die bunten Flächen umrandeten die Kursteilnehmerinnen mit schwarzer Farbe. „Fangen Sie mit den Pupillen an und umranden Sie dann die Augen. Die Linien dürfen kräftig sein“, riet Kerstin Donkervoort. Die Frauen waren begeistert, wie sehr die Farben durch den Kontrast der schwarzen Umrandung herausgestellt wurden.

Zum Schluss sprühten die Frauen die bemalten Bretter mit glänzendem, wetterfestem Lack (Schlussfirnis für Acrylfarbe) ein. „Nach zwei Jahren zeigen sich erste Verwitterungsanzeichen“, so Kerstin Donkervoort. Aber mit etwas frischer Farbe erstrahlen die Figuren wieder in neuem Glanz. Das Holz verwittert schneller, wenn es direkt auf der Erde steht. Das Eindringen der Feuchtigkeit lässt mindern, wenn man die Bretter auf einen Stein oder einen anderen Sockel stellt.

Die Landfrauen freuten sich über ihre neuen Gartenmitbewohner. Sie sorgen in der tristen Zeit für Farbe im herbstlichen Grau. Sabine Kerstin