Sanierung

Bau-Abenteuer an Omas Haus

Henrik und Stefanie Meier sind noch immer guter Dinge: Auch nach fast sieben Jahren stemmen sie die Sanierung von Omas Haus in Wöbbel, Kreis Lippe.

Henrik Meier hängt an Wöbbel. Hier, in dem 1000-Einwohner-Ort zwischen Steinheim und Blomberg im Kreis Lippe, ist der 32-Jährige aufgewachsen. Direkt an der Hauptstraße, die einmal längs durch den Ort führt, steht sein Eltern­haus. Das Tennentor duckt sich unter einem mächtigen roten Fachwerkgiebel. Die Jahreszahl 1846 ist in weißer Schrift auf ­einem dunklen Eichenbalken zu lesen, direkt unter einer lippischen Rose.

In den vergangenen knapp sieben Jahren hat Henrik Meier gelernt, das Haus und seine Geschichte zu lesen. Gemeinsam mit Ehefrau ­Stefanie zog er Weihnachten 2011 in das nach dem Tod der Oma leer stehende Haus. „Der Schritt war ziemlich spontan“, erzählt er. Bei dem jungen Paar hatte sich Nachwuchs angekündigt. Da musste eine neue Bleibe her. Die Meiers leerten Umzugskartons und durchlebten ­einen eisigen Winter. Auf bis zu –20°C fielen die Temperaturen im Februar 2012. „Es zog gewaltig durch die Glasbausteine und die Eingangstür“, erinnert sich Henrik Meier. Das Modell aus Drahtglas war zwar relativ robust, aber so gut wie gar nicht isoliert.

Lange Liste für die Sanierung

Der Entschluss der Meiers stand: Sie wollten das Haus auf Vordermann bringen. Auf der Liste für eine Sanierung standen die Fassaden des Wohnteils, hinter dem direkt eine Hangweide aufsteigt. Zusätzlich die Dämmung und die Haustechnik. Die Elektroleitungen stammten noch aus den 1930er-Jahren.

Im Sommer 2013 ließen sich die Meiers ausführlich beraten, legten die Sanierung aber dann doch vorerst auf Eis. „Meine Jobperspektive war damals unsicher“, erinnert sich Henrik Meier. Er ist gelernter Elektriker und bei einem Maschinenbauer in Detmold in der Instandhaltung beschäftigt. 2013 wollte sein Arbeitgeber Stellen abbauen. „Da stürzt man sich nicht in solch ein Projekt.“

2015 hatten die Meiers mehr Planungssicherheit für Bau-Aben­teuer. Der Job in Detmold war gesichert und damit auch das Einkommen kalkulierbar. Die Familie startete den ersten Bauabschnitt. Die alten Stromleitungen flogen raus, die Küche wurde erneuert und der Wohntrakt auf der Hofseite bekam eine neue Fassade. Die dunkelroten Schindeln verströmen Bullerbü-Stimmung und schützen das Fachwerk auf der Wetterseite. Drei Firmen waren in die Maßnahme eingebunden – und strapazierten die Nerven der Meiers. „Sie haben sich überhaupt nicht untereinander abgesprochen“, erinnert sich Henrik Meier. Statt der geplanten 6 Wochen lebten die Meiers 14 Wochen auf einer Baustelle.

Wie es weitergeht, lesen Sie in Wochenblatt-Folge 22/2018, ab Seite 64.


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