Seit wann gibt es Subventionen?

Wie kam es dazu, dass wir in Deutschland für die Lebensmittel nicht das bezahlen, was sie kosten? Wann, wie und wa­rum sind hierzulande Subventionen erstmals gezahlt worden?

Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst geklärt werden, was genau mit „Subvention“ gemeint ist: Eine direkte Zahlung? Oder kann sich dahinter auch ein staatlicher Eingriff verbergen, der auf Umwegen seinen Weg zu den Empfängern findet? Und wer ist der Empfänger: der Landwirt oder der Verbraucher?

  • Verstehen wir unter dem Begriff Subvention sämtliche staatlichen Eingriffe etwa auch im Agraraußenhandel zugunsten aller bzw. einiger Landwirte, so lässt sich der erste Eingriff dieser Art in Deutschland nach Gründung des Kaiserreiches 1870/71 finden. 1873 wurden erstmals Getreideeinfuhren mit hohen Zöllen belegt. Auf diese Weise sollten stark zunehmende Getreideimporte begrenzt und der Verfall der Getreidepreise gestoppt werden. Aus Russland, vor allem aber aus den USA drängte damals Getreide in großen Mengen auf den deutschen Markt – das wiederum war eine Folge der moderneren Anbau- und Erntemethoden in den USA und stark gesunkener Frachtkosten....