Abgesehen von einer Endkontrolle (durch den Revierförster) sollte bereits während der Pflanzung stichprobenartig überprüft werden, ob die Umsetzung des Arbeitsauftrages korrekt erfolgt. Insbesondere ob die Pflanzen auftragsgemäß behandelt und gepflanzt werden, der Pflanzverband und das Pflanzschema eingehalten werden, Werkzeug und Pflanzverfahren korrekt angewandt werden und die Pflanze fachgerecht in den Boden kommt.
Die anschließende Kontrolle, ob die Bäume gut gepflanzt worden sind, beschränkt sich häufig immer noch lediglich auf den festen Sitz der Pflanze im Boden. Dazu wird gewöhnlich am Spross der Pflanze mit mäßiger Kraft gezogen. Bleibt sie im Boden, scheint alles gut zu sein.
Diese Vorgehensweise ist aber unzureichend. Für eine wirkliche Überprüfung der Pflanzungsqualität muss neben dem festen Sitz auch durch Stichproben einzelner vorsichtig ausgegrabener (nicht ausgezogener!) Pflanzen überprüft werden, ob das Wurzelsystem bei der Pflanzung nicht verformt und der Boden im Pflanzloch nicht für die Pflanze nachteilig verdichtet wurde. Eine Verdichtung des Bodens im Pflanzloch tritt vor allem auf tonhaltigen oder feuchteren Böden relativ schnell ein, wenn die Pflanze mit zu hohem Kraftaufwand angetreten wird. (Beim Antreten der Pflanze lässt sich die Kraft besser mit der Fußspitze als mit der Ferse dosieren.)
Im Idealfall streichen die Wurzeln in allen drei Dimensionen des Pflanzloches schräg abwärts und der Boden umgibt sie ohne Hohlräume im gleichen physikalischen Zustand wie der dem Pflanzloch benachbarte Boden.
Eine wirkliche, sachgerechte Überprüfung der im Boden stehenden Pflanzen ist also leider nicht „schnell und einfach“ möglich. Der für die Kontrolle erforderliche Aufwand ist aber als Maßnahme zur Qualitäts- und Investitionssicherung unbedingt gerechtfertigt.
(Folge 18-2021)