Da zur Größe bzw. zum Alter der Eichen keine Angaben gemacht werden, gehe ich davon aus, dass es sich um ältere Hofeichen handelt.
Für den Zeitpunkt des Schnitts ist der Zustand der Äste bedeutsam.
Trockenäste: Hier ist die Astung ganzjährig möglich. Wegen möglicher Rindenverletzungen ist jedoch die Astung während der Saftruhe empfehlenswert, das heißt Spätherbst bis Ausgang Winter.
Grünäste: Hier ist die Astung grundsätzlich in der Saftzeit sinnvoll. Der Zeitraum zwischen Winterende und Beginn der Vegetationszeit bzw. nach Abschluss des Längenwachstums (Juni/Juli) ist für die Wundreaktion und Überwallung am günstigsten.
In beiden Fällen sollten Sie auf die richtige Schnittführung achten, um Schäden zu vermeiden. Da ältere Eichen bereits Astringe an den Astansätzen gebildet haben, ist auf dem Astring, keinesfalls durch die Astwulst zu schneiden. Dabei ist auch darauf zu achten, dass der Ast nicht ausreißt. Mitunter sollten Sie den Ast erst von unten anschneiden, etwa bis auf ein Viertel des Durchmessers.
Ein sauberer Schnitt ohne Ausreißen ist am besten mit einer speziellen Astungssäge oder einer sehr scharfen Handsäge erreichbar.
Eine fehlerhafte Schnittführung bzw. ein Ausreißen kann das Ausheilen der Stammwunden verschlechtern und die Gefahr eines Pilzbefalls erhöhen. Daher ist auch generell das Auftragen eines Wundschutzes zweckmäßig, besonders bei großen Astdurchmessern.
(Folge 49-2020)