Man mag es den kleinen, etwa 100 g leichten Tierchen gar nicht zutrauen, aber Maulwürfe sind wahre Kraftpakete. Bei ihren unterirdischen Grabearbeiten schieben sie Erdmassen bis zum 24-fachen ihres eigenen Körpergewichts vor sich her. Diese Kräfte können Maulwürfe durch die besondere Anatomie ihres Bewegungsapparates entwickeln. Die schaufelförmigen Vorderpfoten liegen seitlich vom Körper und sind um ein Viertel nach hinten verdreht. An den massiv gebauten, kurzen Armknochen sowie am Schultergürtel setzen mächtige Muskelpakete an, die den Tieren einen besonders kräftigen Armhebel verleihen.
Ein Maulwurf gräbt nicht einfach ein Loch auf, durch das er dann Erde an die Oberfläche schiebt. Zuallererst legt er einen Gang bis kurz unter die Erdoberfläche an. Durch gefrorenen Boden „kratzt“ er sich dabei einfach hindurch. Die oberste Bodenschicht wird nicht durchbrochen, sondern mit Kopf und Rücken gelockert und leicht angehoben. Auch bei Frost ist das für das kräftige Tier kein Problem. Die ersten Erdaushübe werden am oberen Gangende in den Oberboden hineingedrückt, der sich dadurch deutlich aufwölbt. Danach kommt der Maulwurf immer wieder mit neuem Erdmaterial nach oben und presst den Abraum von unten in den wachsenden Hügel. Schließlich reißt die Bodenoberfläche auf, die darunterliegende Erde tritt aus und fällt den Erdhügel hinunter.
Zurzeit wühlen Maulwürfe besonders intensiv. Jetzt, im Februar, beginnt die Paarungszeit, in der die Männchen lange Tunnel anlegen, um in die verstreut liegenden Gangsysteme der einzeln lebenden Weibchen zu gelangen. Wenn bei etwas wärmeren Temperaturen der Schnee abzutauen beginnt, werden Regenwürmer, die Hauptnahrung unserer Maulwürfe, aktiv. Sie steigen in die oberen Erdschichten auf, in denen die Maulwürfe intensiv nach ihnen graben.