17,50 € pro Bestellung?

Die Beschaffung von Kennzeichnungsmitteln für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen wird bislang durch eine gemeinsame Beihilfe der Tierseuchenkasse und des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Nach Bewertungen durch die EU-Kommission und die Bundesregierung sind diese Zuwendungen mit europäischem Beihilferecht nicht mehr vereinbar. Deshalb müssen die Tierseuchenkasse und das Land NRW die Gewährung von Beihilfen für die Kennzeichnung von Nutztieren zum 1. Januar 2016 einstellen. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Tierhalter die Kosten für die Zuteilung von Ohrmarken selbst tragen.

Damit die Kennzeichnung ordnungsgemäß weitergeführt wird, hat das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf den Landeskontrollverband NRW (LKV) per Schreiben vom September 2015 als beauftragte Stelle im Sinne der Viehverkehrsverordnung benannt. Der LKV wird ermächtigt, die Abrechnung der Kennzeichnungskosten mit den tierhaltenden Betrieben zu übernehmen und hierfür ein Inkasso-System zu schaffen.

Damit die Kosten für die Tierkennzeichnung so gering bleiben wie möglich, ist grundsätzlich ein Lastschriftverfahren vorgesehen. Für Tierhalter, die ein solches Verfahren ablehnen, werden die Ohrmarken per Nachnahme versendet. Für diesen Weg kalkuliert der LKV Mehrkosten in Höhe von 17,50 € pro Bestellung. Dieser Betrag setzt sich etwa zur Hälfte aus Kosten für den Zusteller und aus Kosten für den erhöhten Aufwand für den LKV zusammen. Beispielsweise müssen bestellte und nicht angenommene Pakete mit Ohrmarken zurückgenommen, gelagert und neu sortiert werden. Um die Mehrkosten zu vermeiden, empfehlen wir grundsätzlich jedem Tierhalter, ein Lastschriftmandat zu erteilen.