Welches Saatgut für Pferdeweiden?

Bei der beschriebenen Hauptnutzung der Grünlandflächen als Pferdeheu steht eine extensive Nutzung und Düngung im Vordergrund. Bei dieser verhaltenen Nutzung kann auch der Anteil von Deutschen Weidelgras in der Saatgutmischung gering gehalten werden bzw. man kann auch ganz auf ihn verzichten.

Allerdings sollte Deutsches Weidelgras nicht durch Knaulgras ersetzt werden. Knaulgras entwickelt sich sehr schnell und wird daher auch sehr schnell überständig. Pferdeheu wird meistens kurz vor der Blüte der Hauptbestandsbildner im Bestand genutzt. Knaulgras ist dann schon zu weit in der Reife fortgeschritten und neigt bei Überständigkeit zu Pilzbefall bzw. zu bereits abgestorbenen Pflanzenteilen im unteren Stängelbereich. Gerade dies ist bei Pferdeheu unerwünscht. Es passt in die von Ihnen beschriebene Nutzungsart und Häufigkeit somit schlecht in die Mischung. Knaulgras-Mischungen werden in der Praxis nur für austrocknungsgefährdete und sommertrockene Standorte empfohlen.

Für Ihren Betrieb mit überwiegender Heunutzung mit Nachweide eignet sich die Qualitätsstandardmischung G I. Sie wird empfohlen für alle Lagen bei geringer Nutzungshäufigkeit (drei) sowohl für Schnittnutzung als auch für eine Beweidung. Darin sind nur 3 kg Deutsches Weidelgras enthalten. Hauptbestandsbildner ist der Wiesenschwingel. Bei einer Aussaatstärke von 30 kg/ha sind in dieser Mischung folgende Arten enthalten:

• Deutsches Weidelgras, jeweils 1 kg früh, 1 kg mittel, 1 kg später Typ,
• 14 kg Wiesenschwingel,
• 5 kg Lieschgras,
• 3 kg Wiesenrispe,
• 3 kg Rotschwingel,
• 2 kg Weißklee.

Bei einer Mittelgebirgslage von etwa 350 m über NN ist zu empfehlen, nur Mischungen mit dem „Roten Etikett“ einzusetzen. Die eingemischten Sorten durchlaufen ein hochwertiges und anspruchsvolles Kontroll- und Prüfsystem und werden insbesondere etwa im Bereich Ausdauer und Narbendichte zusätzlich geprüft.