Aus dem vergangenen Jahr haben wir noch etliche Ballen Grassilage übrig. Das Untersuchungsergebnis der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) lautet: 72,2 % Trockenmasse, 27,8 % Wasser, 24.000 KBE/g an Hefen (zu 96 % laktatverwertend). Schimmelpilze konnten nicht nachgewiesen werden. Können wir diese Grassilage noch an Pferde verfüttern?
Hinsichtlich der von Ihnen aufgeführten Untersuchungswerte der Grassilage spricht nichts gegen eine Verfütterung im kommenden Winter. Nach Anbruch der Ballen ist eine sensorische Prüfung der Silage ratsam. Sollten hierbei stockige, muffige Gerüche oder schleimige Bestandteile sowie nesterweise Schimmelbeläge festgestellt werden, ist von einer Verfütterung abzuraten. Auch augenscheinlich hygienische Teile der Silage sind dann nicht mehr verwertbar. Letztlich bietet eine erneute Untersuchung durch die LUFA zu diesem Zeitpunkt ein hohes Maß an Sicherheit.
Unabhängig von den hygienischen Gesichtspunkten wird der Futterwert der überjährigen Silage sinken. Deshalb ist eine Untersuchung auf verdauliches Rohprotein und verdauliche Energie zur Einschätzung des Nährwertes der Silage sinnvoll. Orientierungswerte hierzu sind 75 g verdauliches Rohprotein je kg Trockenmasse und 7,0 MJ verdauliche Energie DE (GfE) je kg Trockenmasse. Werden diese Werte unterschritten, ist dies durch ein Ergänzungsfutter auszugleichen.