Darf ein Geflügelhalter Füchse fangen?

Gemäß § 29 der Verordnung zur Durchführung des Landesjagdgesetzes (DVO LJG-NRW) in Verbindung mit § 19 Bundesjagdgesetz und § 19 Landesjagdgesetz (LJG) darf die Jagd mit Fanggeräten in NRW nur von Revierjägern, Jagd­aufsehern oder von Personen ausgeübt werden, die an einem vom zuständigen Ministerium anerkannten Ausbildungslehrgang für die Fangjagd teilgenommen haben. Ausbildungslehrgänge müssen rechtliche Grundlagen der Fallenjagd, Grundzüge des Tier- und des Artenschutzrechtes sowie theoretische und praktische Kenntnisse über Funktion, artenspezifischen Einsatz und Kontrolle von Fallen vermitteln. Die Ausübung der Fallenjagd ohne den Nachweis über einen „Fallenlehrgang“ kann mit einem Bußgeld belegt werden.

Weiterhin ist zu beachten, dass die Fallen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen müssen. Auch mögliche Jagd- und Schonzeiten sind zu beachten.

Hinsichtlich des Aufstellens der Fallen auf dem eigenen Grund und Boden gibt § 4 Abs. 3 Satz 1 LJG NRW die Möglichkeit zur Genehmigung der Jagdausübung. Danach kann die Untere Jagdbehörde auf Grundflächen, die zu keinem Jagdbezirk gehören, sowie in befriedeten Bezirken den Grundstückseigentümern und Nutzungsberechtigten sowie deren Beauftragten eine beschränkte Ausübung der Jagd allgemein oder im Einzelfall auf Antrag gestatten. Nach dem Wortlaut des § 4 Abs. 3 Satz 2 LJG NRW darf diese Genehmigung aber nur erteilt werden, wenn die Sachkunde der jagenden Person durch die bestandene Jäger- oder Falknerprüfung nachgewiesen wurde. Nicht aufgeführt ist hier die Teilnahme an einem „Fallenlehrgang“, sodass hier grundsätzlich kein Anspruch auf Erteilung der Genehmigung besteht, wenn neben dem „Fallenlehrgang“ nicht auch die Jägerprüfung bestanden wurde.

Im Zweifelsfall bleibt somit nur, das Anliegen an einen der umliegenden Jagdpächter oder Revierjäger heranzutragen. Ein Aussetzen des Fuchses ist ohne entsprechende behördliche Genehmigung ebenfalls untersagt.

(Folge 46/2017)