Teurer Heizölunfall

Ein Verschulden des Öllieferanten oder Ihres Mieters kann man wohl ausschließen, deshalb haften Sie als Tankbetreiber in erster Linie. Fraglich ist, ob Sie im Innenverhältnis Regress bei einer dritten Person nehmen können, insbesondere dem Lieferanten des Tanks bzw. der Tanktechnik.

Da der Einbau des Tanks fast sieben Jahre her ist, sind mögliche Gewährleistungsansprüche verjährt. Dies gilt auch für „versteckte Mängel“, es sei denn, der Lieferant der Tanktechnik hätte den Mangel arglistig verschwiegen. Hierfür sehen wir keine Anhaltspunkte.

Wir gehen davon aus, dass Schäden nicht an der Anlage selbst entstanden sind, sondern am umgebenden Erdreich, Mauerwerk und in Ihren Kellerräumen. Insofern bezieht sich der geltend zu machende Anspruch nicht auf die schadhafte Sache, sondern auf Ihre anderen Eigentumsgüter. Bei der Verletzung dieses sogenannten „Integritätsinteresses“ kommen neben vertraglichen Ansprüchen auch Ihre deliktischen Ansprüche in Betracht. Dann müsste Ihr Eigentum mindestens fahrlässig verletzt worden sein. Das Weglassen einer Schelle beim Einbau durch eine Fachfirma stellt mindestens eine Fahrlässigkeit dar, sodass wir grundsätzlich gute Chancen auf Schadenersatz sehen; im Detail wird es aber auch darauf ankommen, wer die Ölanlage eingebaut hat, ob der Monteur das erforderliche Fachwissen hatte usw.

Grundsätzlich müssen Sie Ihre Regressansprüche gegen den damaligen Auftragnehmer führen, bei einer Einzelfirma gegen den damaligen Inhaber. Ein anderes Unternehmen mit einem anderen Namen und Inhaber können Sie dagegen nicht heranziehen, auch wenn es sich bei dem Inhaber um einen Familienangehörigen handelt – es sei denn, es läge ein direktes Nachfolgeunternehmen vor.

Ein Anwalt sollte die Umstände Ihres Einzelfalles genauer prüfen. Wir können nicht einschätzen, ob Sie Regressansprüche durchsetzen können.