Wer einen Stromspeicher anschaffen möchte, sollte vorher immer genau rechnen. Oft werden in überschlägigen Berechnungen die Kosten für die Strombereitstellung vernachlässigt.
In Ihrem Fall erhalten Sie für den vor Ort verbrauchten Strom eine Vergütung, die je nach Höhe des Eigenverbrauchs bei 12,36 Cent/kWh oder 16,74 Cent/kWh liegt. Da die Einspeisung der Anlage mit 28,74 Cent/kWh vergütet wird, ergeben sich Mindereinnahmen in Höhe von 16,38 Cent/kWh bzw. 12 Cent/kWh, die als Kosten in der Berechnung der Wirtschaftlichkeit anzusetzen sind.
Wie viel Strom der Speicher in einem Jahr speichern kann, ist leider aus den gegebenen Daten nicht ersichtlich, sodass ich hier eine Schätzung vornehmen muss. Im Regelfall sollte ein Speicher 250 Ladezyklen im Jahr erreichen. Bei einem Speicher mit 25 kWh Speicherkapazität ergibt sich somit ein Jahresertrag von 6250 kWh. Damit würde der Eigenverbrauch aus der PV-Anlage auf über 30 % steigen. Ob dieser Wert erreicht wird, hängt maßgeblich von der Höhe und der Verteilung des Stromverbrauchs über den Tag ab. Ausgehend von einer Anlagenlaufzeit von 20 Jahren ergeben sich somit aus den Anschaffungskosten von 20.000 € spezifische Speicherkosten von 16 Cent/kWh. Für Versicherung und Wartung des Speichers ist zusätzlich mit Kosten in Höhe von 1,5 Cent/kWh zu rechnen.
Bezüglich der Höhe der abzuführenden EEG-Umlage ist die Personenidentität des Betreibers und des Verbrauchers entscheidend. Stimmt diese überein, liegt Eigenversorgung vor und aufgrund der Speicherleistung von weniger als 30 kW fällt keine EEG-Umlage an. Liegt dagegen keine Übereinstimmung der Personenidentität vor, ist der Stromverbrauch als Direktbelieferung zu bewerten und es ist die volle EEG-Umlage von aktuell 6,5 Cent/kWh abzuführen. Somit ist es auf jeden Fall sinnvoll, dass der Speicher von der Person betrieben wird, die den Strom auch verbraucht.
Die Kosten summieren sich somit auf 29,5 Cent/kWh, wenn der Speicher über 20 Jahre gleichbleibende Strommengen speichert und der Eigenverbrauch konstant über 30 % liegt. Mit Blick auf die Veränderung der Akkulaufzeit von Smartphones, Laptops oder E-Autos ist eine konstante Leistung über 20 Jahre allerdings nicht zu erwarten. Durch eine kürzere Anlagenlaufzeit von 15 oder 10 Jahren erhöhen sich die Gesamtkosten des Speichers auf 34,8 Cent/kWh bzw. 45,5 Cent/kWh. Aus wirtschaftlicher Sicht ist daher in diesem Fall die Anschaffung eines Speichers nicht zu empfehlen.
Wie alle mit dem Netz verbundenen Energieerzeugungsanlagen müssen auch Speicher beim Netzbetreiber gemeldet und im Marktstammdatenregister registriert werden.
(Folge 24-2021)