Wochenblatt-Leserin Maria K. fragt: Wir haben eine neue Photovoltaik(PV)-Anlage installieren lassen. Bei ihr ist die Leistung der Module etwas geringer als die der Wechselrichter. An manchen Tagen schwankt die Stromerzeugung stark. Die zugehörige Grafik zeigt richtige Zacken. Ist beides so in Ordnung?
Nils Seidel, Energieberater, LWK NRW, antwortet: Der Ertrag von PV-Anlagen ist immer von der Sonneneinstrahlung abhängig. Die Modulleistung, angegeben in Kilowatt-Peak (kWp), wird unter standardisierten Laborbedingungen bestimmt. In der Praxis wird sie im Regelfall nur selten erreicht, kann aber bei optimalen Bedingungen sogar überschritten werden.
Höchste Stromproduktion nur bei senkrechter Sonneneinstrahlung
Die höchste Stromproduktion der Module wird bei einer senkrechten Einstrahlung der Sonne auf die Module erreicht. Zu Modulen, die auf Nord-, Ost- oder Westdächern installiert worden sind, wird der Winkel der Sonne zu den Modulen nur bei sehr hohen Modulneigungen 90° betragen und so den theoretisch maximalen Ertrag ermöglichen. Da dieses vorwiegend in den frühen Morgen- und späten Abendstunden der Fall sein wird, in denen die Strahlungsintensität generell nicht besonders hoch ist, wird die Anlage trotzdem keine Spitzenleistung bringen können. Bei diesen Anlagen ist die Installation einer zur Modulleistung identischen Wechselrichterleistung daher nicht zwingend notwendig.
In der Vergangenheit war es üblich, dass in Anlagen kleiner 25 kWp die Wechselrichterleistung auf 70 % der Modulleistung limitiert wurde, um eine Abschaltung der Anlage bei Überlastung im Netz zu verhindern. Aktuell ist dieses nicht mehr notwendig. Selbst durch diese starke Reduzierung der Leistung wurde selbst die Jahresstromproduktion von nach Süden ausgerichteten Anlagen nur um wenige Prozent negativ beeinflusst.
Zum Verlauf der Stromerzeugung: Im Tagesverlauf kann es immer wieder zu Schwankungen der Erzeugungsleistung kommen. Diese hängen im Regelfall mit einer Änderung der natürlichen Bedingungen zusammen. Gerade die vorüberhegende Beschattung der Module durch Wolken ist hier als Faktor zu nennen.
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(Folge 24-2023)