Wochenblatt-Leserin Petra A. in H. überlegt, eine Photovoltaik (PV)-Anlage zu installieren. Ist es sinnvoll, den Strom selbst zu verbrauchen? Sollten sie einen Batteriespeicher einbauen?
Energieberater Nils Seidel, LWK NRW, gibt Auskunft: Im neuen EEG 2023 wird bei der Einspeisevergütung erstmals zwischen Einspeise- und Eigenverbrauchsanlagen unterschieden. Einspeiseanlagen erhalten für den eingespeisten Strom zusätzlich zur Grundvergütung einen Bonus, der wie die Grundvergütung von der Größe der Anlage abhängig ist.
Eine 10-kWp-PV-Anlage erhält zum Beispiel eine Grundvergütung von 8,6 Cent/kWh und bei Volleinspeisung einen Bonus von 4,8 Cent/kWh. Trotz der höheren Vergütung ist eine Volleinspeiseanlage aber nicht automatisch wirtschaftlicher.
Strompreis entscheidend
Kann Bezugsstrom mit Kosten von aktuell oft mehr als 30 Cent/kWh verdrängt werden, ist eine Eigenverbrauchsanlage mit Überschusseinspeisung und geringerer Vergütung bereits bei einem Eigenverbrauch von knapp 20 % wirtschaftlich interessanter. Die Frage der wirtschaftlichsten Betriebsart einer PV-Anlage ist daher von mehreren individuellen Faktoren, wie den bereits vorhandenen PV-Anlagen, dem Strombedarf und der Anlagengröße abhängig und nicht pauschal zu beantworten.
Batteriespeicher oft nicht wirtschaftlich
Speicher besitzen aufgrund der hohen Investitionskosten von netto rund 800 €/kWh und der geringen Eigenverbrauchssteigerung und Laufzeit der Anlagen keine sonderlich gute Wirtschaftlichkeit. Oft liegen die Kosten für die Speicherung bei deutlich über 30 Cent/kWh. Für einen wirtschaftlichen Betrieb müssen die Speicherkosten aber konstant unter den Strombezugskosten liegen. Auch hier ist eine individuelle Betrachtung notwendig.#
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(Folge 47-2022)