Wie teuer ist Land für Straßenbankette?

Sollte die Straßenbauverwaltung des Kreises das Recht haben, notfalls gegen Ihren Willen im Wege der Enteignung die Flächen für den Straßenbau beanspruchen zu können, gelten die Entschädigungsgrundsätze des Landes-Enteignungs- und -Entschädigungsgesetzes NRW. Danach ist Ihnen der objektive Wert der entzogenen Flächen zu ersetzen. In der Regel läuft es so, dass die Straßenbauverwaltung die Ergebnisse des Kreis-Gutachterausschusses heranzieht und sich mitteilen lässt, welchen Wert Grün- bzw. Ackerland vor Ort haben. So kommt man bei Ihnen zu dem Angebot von 2,40 €/m².

In der Regel fordern die Grundeigentümer mehr. Immer wieder machen sie die Erfahrung, dass die Kaufpreisangebote des Landesbetriebs Straßen.NRW oder von Kreisen und Gemeinden für Straßenflächen viel zu niedrig sind. Mit dem Kaufpreis kann sich der Eigentümer keine Ersatzfläche vor Ort kaufen. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass der örtliche Flächenmarkt sehr knapp ist, zum anderen damit, dass die Preisnachweise, die aus dem Bericht des Gutachterausschusses hervorgehen, sich oft nicht auf die konkrete Fläche übertragen lassen, die der Straßenbau kaufen will.

Doch in Ihrem Fall dürfte ein Enteignungsrecht der Straßenbauverwaltung gar nicht vorliegen. Dieses Recht kann sich nur aus einem Planfeststellungsbeschluss ergeben, der im Falle der Erneuerung einer Böschung wohl kaum vorliegen wird. Der Kreis müsste daher mit Ihnen verhandeln und einen Kaufvertrag abschließen. Sie sollten sich bei Berufskollegen, der Landwirtschaftskammer oder dem WLV-Kreisverband informieren, wie derzeit Grund und Boden in Ihrer Region gehandelt wird. Auf dieser Basis sollten Sie mit dem Kreis über den Flächenverkauf verhandeln.