Wald zu nah an meiner Weide?

Bei Wiederaufforstung der Kyrill- Fläche hatte die Stadt Grenz­abstände einzuhalten, die sich aus dem Nachbarrechtsgesetz NRW ergeben. Da Sie die Stadt in der Vergangenheit angemahnt haben, Abstandsflächen einzuhalten, wird es zwischen Ihnen beiden keine von den Regelungen des Nachbarrechtsgesetzes ab­weichende Vereinbarung gegeben haben.

Für die Anlage von Wald sieht das Gesetz vor, dass zu landwirtschaftlich genutzten Grundstücken ein Streifen von 1 m Breite von jedem Baumbewuchs und ein weiterer Streifen von 3 m Breite von Baumbewuchs über 2 m Höhe freizuhalten ist.

Vermutlich haben die Forstpflanzen die genannten Höhen bereits weit überschritten. Problematisch könnte in Ihrem Fall sein, dass die Frist, innerhalb derer Sie die Beseitigung erfolgreich fordern können, bereits verstrichen ist. Das Gesetz sieht vor, dass der Anspruch auf Beseitigung einer Anpflanzung, mit der die gesetzlichen Mindestabstände nicht eingehalten worden sind, ausgeschlossen ist, wenn der Nachbar nicht innerhalb einer Frist von sechs Jahren Klage auf Beseitigung erhoben hat. Entscheidend ist dabei in Ihrem Fall der Zeitpunkt, zu dem die Bäume die genannten Maximalhöhen überschritten hatten. Da der Sturm Kyrill im Januar 2007 wütete und eine Wiederaufforstung der Erfahrung nach in der Regel ein bis zwei Jahre danach stattfand, könnte es mit der Frist knapp werden. Das werden Sie aufgrund der beobachteten Entwicklung vor Ort selbst am besten beurteilen können.

(Folge 42-2018)