Muss Nachbar Zaun versetzen?

Mit der Umwandlung der Weide in Ackerland steht fest, dass Sie zur Bewirtschaftung auch landwirtschaftliches Gerät einsetzen. Da Ihr Nachbar sein angrenzendes Grundstück in einen Garten umgestaltet hat, wird seine Fläche auch nicht mehr in gleicher Weise wie Ihre Fläche bewirtschaftet. Der errichtete massive Zaun muss deshalb nach den Vorgaben des Nachbarrechtsgesetzes NRW 0,50 m von Ihrer Grundstücksgrenze zurückbleiben (§ 36 Abs. 2 NachbG NRW). Da er in Ihrem Bereich derzeit auf der Grenze steht, können Sie von Ihrem Nachbarn das Zurücksetzen des Zaunes auf dessen Kosten verlangen.

Ihr Anspruch ist noch nicht verjährt. In NRW ist der Anspruch erst dann ausgeschlossen, wenn der Nachbar, also Sie, nicht binnen drei Jahren nach der Errichtung des Zaunes Klage auf Beseitigung bzw. auf Zurücksetzen erhoben hat (§ 36 Abs. 4 NachbG NRW). Der Nachbar hat den Gartenzaun erst im Herbst 2014 errichtet, deshalb haben Sie noch etwas Zeit, Ihre Forderung durchzusetzen. Sie sollten dem Nachbarn jedoch eine angemessene Frist für das Zurücksetzen des Zaunes einräumen; wir empfehlen eine Frist von mindestens zwei bis vier Wochen.