Weidezaun an Straße erneuert

Sie streben eine Kostenerstattung für Ihre geleistete Arbeit und für die Zurverfügungstellung von landwirtschaftlicher Fläche an, haben diese aber weder dokumentiert noch vorher vereinbart. Somit sind Sie auf die Kulanz des Unternehmens angewiesen, für das Sie tätig geworden sind. Da hier nähere Angaben zum Arbeitsaufwand, zum Material und den von Ihnen eingesetzten Maschinen fehlen, können wir zum Teil nur auf Schätzwerte zurückgreifen.

Die Herstellungskosten von Weidezäunen (3- bis 4-drähtig, Pfahlabstand 4 bis 5 m) betragen laut Verrechnungssätzen im Mittel 13 € je lfd. m. Für den vorherigen Abbau setzen wir 50 % der Herstellungskosten an (6,50 € lfd. m). Aus beiden Positionen ergibt sich eine Forderung in Höhe von 11.700 € (600 m x 18,50 €). Die Verwendung von gebrauchten Materialien erspart Ihnen zwar Kosten, geht aber auch zulasten der Nutzungsdauer der neu angelegten Zaunanlage. Vor dem Hintergrund, dass der Zeitwert der ursprünglichen Zaunanlage nicht bekannt ist, sollte das Unternehmen auf eine Anrechnung des Altmaterials verzichten. Nur die Kosten für das Vorbohren der 70 Löcher durch das Unternehmen sollten Sie von Ihrer Forderung abziehen.

Für das Zurverfügungstellen der Fläche zur Zwischenlagerung etwa von Erdaushub sollten Sie mindestens den entgangenen Deckungsbeitrag, hier von Grünland, verlangen. Er beträgt für die 1300 m² rund 110 € gesamt. Bedenken Sie auch, dass die Fläche im Jahr der Inanspruchnahme nicht prämienberechtigt ist.

(Folge 12-2021)