Netzentgelte für eigene ­Stromleitung?

Wenn für den Stromtransport nur die betreibereigene Leitung und nicht das öffentliche Stromnetz genutzt wird, ist es nicht rechtens, wenn Netzgebühren (Netzentgelt und Konzessionsabgabe) in Rechnung gestellt werden. Denn Netznutzungsentgelte und damit verbundene Positionen fallen grundsätzlich nur an, wenn das Netz auch tatsächlich genutzt wird. Dies ist bei ausschließlicher Nutzung der betreibereigenen Leitung aber nicht der Fall.

Findet der Stromtransport hingegen nicht ausschließlich über die betreibereigene Leitung statt, sondern fließt der Strom zum Beispiel vorab durch das öffentliche Netz und wird dann erst durch die betreibereigene Leitung transportiert, wird das Netz genutzt. Bei Haushaltskunden ist dann der jeweilige Gas- oder Stromlieferant der Netznutzer. Er stellt die Netzentgelte den Verbrauchern in Rechnung und leitet sie an den Netzbetreiber weiter. Die Netzentgelte variieren in ihrer Höhe dann auch nicht deswegen, weil die Netznutzung durch die spätere Nutzung der betreibereigenen Leitung verkürzt ist. Denn das Strom-Netzentgelt ist nicht abhängig von der Länge der genutzten Leitung (also dem Punkt der Einspeisung bis zum Ort der Entnahme).

(Folge 24-2020)