Muss Pächter Äste beseitigen?

Der Pächter muss die Äste und Zweige beseitigen. Durch Ihren Pachtvertrag haben Sie die Ackerfläche einschließlich des Feld­gehölzes verpachtet. Prüfen Sie, welche Angaben Sie im Vertrag vereinbart haben. Oft sind dies Grundbuchangaben (Gemarkung, Flur, Flurstück, Größe). Daraus ergibt sich, an welchen Flächen ein Pächter das Besitzrecht erhält. Normalerweise wird nicht nur die nutzbare Fläche verpachtet, sondern es werden auch die Wege, Böschungen, das Unland sowie die Feldgehölze verpachtet.

Auf einem anderen Blatt steht, wonach die Pacht berechnet wurde. In Ihrem Fall wird sie nach der Nettofläche berechnet. Würde sich die Nettofläche mindern, etwa durch einen Straßenbau, könnte der Pächter eine Anpassung fordern. Davon unabhängig aber ist die Frage, auf welche Flächen sich die Rechte und Pflichten von Verpächter und Pächter beziehen. Dies ist eindeutig die Bruttofläche.

Nach einem Landpachtvertrag ist der Verpächter (!) verpflichtet, die Pachtsache dem Pächter in einem zur vertragsgemäßen Nutzung geeigneten Zustand zu überlassen und sie während der Pachtzeit in diesem Zustand zu erhalten. Erhaltungsmaßnahmen hat also der Verpächter zu tragen.

Allerdings hat nach § 586 Abs. 1 S. 2 BGB der Pächter „die gewöhnlichen Ausbesserungen der Pachtsache, insbesondere die der Wohn- und Wirtschaftsgebäude, der Wege, Gräben, Dränungen und Einfriedungen, auf seine Kosten durchzuführen“. Gemeint sind damit Maßnahmen, die notwendig werden, um Veränderungen auszugleichen, die durch normale Abnutzung oder den üblichen Gebrauch im Laufe der Pachtzeit entstehen. Dazu gehört auch, dass der Pächter Feldgehölze regelmäßig zurückschneidet. An dem Rückschnitt sollte auch oder gerade Ihr Pächter das größte Interesse haben. Denn so bleibt seine Nettofläche voll erhalten.