Die Maispflanze zeigt eine deutliche Schlingenbildung bzw. Eintütung. Schlingenbildungen an Maispflanzen sind nach Frittfliegenbefall, Kälteschäden oder auch bei schlechten Auflaufbedingungen, zum Beispiel Verschlämmung und anschließender Krustenbildung, zu finden.
Bei der abgebildeten Pflanze scheint es sich um Kälteschäden zu handeln, da die entsprechenden Symptome unter schlechten Auflaufbedingungen sowie bei Frittfliegenbefall eher in früheren Entwicklungsstadien zu finden sind. Frittfliegenbefall ist darüber hinaus an Lochfraß quer zur Blattachse, oft mit einer Blatteinschnürung und einer stärkeren Bestockungsneigung verbunden, zu erkennen.
Während unter Frosteinwirkung ab -2 °C Blattspitzen oder ganze Blätter abfrieren, kann es bereits zu Kälteschäden kommen, wenn nach Niederschlägen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Regenwasser in den Blatttüten steht. Später sind dann zeitweilig quer zu den Blattachsen verlaufende, hellgrüne bis gelbliche "Kältebänder" zu erkennen. Typisch ist, dass die Aufhellungen an mehreren Blättern, aber in unterschiedlichen Bereichen zu finden sind. Je jünger das Blatt, desto mehr verlagert sich die Aufhellung zur Blattspitze.
Im weiteren Verlauf kann es zur beschriebenen Eintütung und Peitschenbildung kommen. In der Regel können sich die Blätter im weiteren Wachstumsverlauf noch entrollen. Jüngere Blätter fallen einige Tage aber noch durch eine hellgrüne bis gelbliche Färbung auf, da sich nach dem Entrollen unter Lichteinwirkung erst Chlorophyll bilden muss.