Tiefwurzelnde landwirtschaftliche Kulturen können in Dränagen einwachsen. Die Durchwurzelungstiefe ist auch von der Wachstumszeit abhängig. Während Raps etwa elf Monate auf dem Feld steht und in der Hauptvegetationszeit hohe ober- und unterirdische Massen bildet, ist die Vegetationszeit von Zwischenfrüchten wie Ölrettich mit drei bis dreieinhalb Monaten deutlich kürzer. Dementsprechend geringer ist das ober- und unterirdische Wachstumspotenzial der Zwischenfrüchte.
In Abhängigkeit von der Bestandesdichte bildet Ölrettich einen mehr oder weniger ausgeprägt verdickten Wurzel- bzw. Rübenkörper, auch Polwurzel genannt. Von dieser Polwurzel gehen zahlreiche Seitenwurzeln und weitere untergeordnete Seitenwurzeln aus. In tiefgründigen, humosen Boden kann die Durchwurzelungstiefe deutlich über 1 m betragen. Die Hauptdurchwurzelungsintensität findet allerdings in den ersten 20 bis 30 cm statt.
In Bodenschichten tiefer als 50 bis 60 cm finden sich nur noch wenige Prozent der gesamten Wurzelmasse. Die Durchwurzelungsintensität von Ölrettich in 0,7 bis 1 m Tiefe ist demnach als nicht so hoch einzustufen, sodass die Gefahr eines starken Einwachsens der Wurzeln in die Dränage kaum gegeben ist. Bislang gilt Ölrettich auch nicht pauschal als Zwischenfruchtart, die in dieser Hinsicht Probleme macht. Es kann aber durchaus Einzelfälle geben, wo das Einwachsen von Wurzeln in Dränagen zu Problemen geführt hat.
Spielt die biologische Nematodenbekämpfung mit resistenten Ölrettichsorten keine oder nur eine untergeordnete Rolle, eignen sich andere Zwischenfruchtarten. Im Vergleich zum Ölrettich zeigen Zwischenfruchtarten wie Gelbsenf, Buchweizen oder Phacelia eine geringere Durchwurzelungsintensität bzw. Durchwurzelungstiefe. Auch Ramtillkraut oder Rauhafer bilden keine sehr tiefgehenden Wurzelwerke aus.