Beim Einsatz von Kalk im forstlichen Bereich handelt es sich immer um eine Maßnahme, die die Säurebelastung des Bodens abpuffern soll. Kalkungsmaßnahmen werden erst nach einer genauen chemischen Bodenanalyse durchgeführt.
Das von ihnen beschriebene Wuchsverhalten muss nicht an einer schlechten Nährstoffversorgung liegen. Mögliche Fehler bei der Pflanzung sowie abiotische und biotische Schadeinwirkungen können auch zu unterschiedlichem Wuchsverhalten führen. Wahrscheinlich handelt es sich auf ihrer Fläche um den Bodentyp Podsol. Bei diesem Bodentyp kann es zur Bildung von Ortstein in tieferen Bodenhorizonten kommen. Hierbei handelt es sich um Eisen-Humus-Komponenten, die in den oberen Bodenhorizonten ausgewaschen werden und weiter unten zu dem festen Ortstein führen. Diese Schicht ist nahezu wasserundurchlässig und kann von Pflanzenwurzeln schlecht durchdrungen werden. Durch ein Bodenprofil kann der Ortstein eingeschätzt werden (möglich sind allerdings auch kleinstandörtliche Veränderungen).
Ein Nährstoffmangel lässt sich durch eine Nadelanalyse genau nachweisen. Die Pflanzen zeigen aber häufig auch Blatt- und Nadelverfärbungen, die auf einen bestimmten Nährstoffmangel hinweisen.
Gerade bei der beschriebenen Bodenart Sand sind Austauscher, die die Nährstoffe „festhalten“, nur in geringem Ausmaß im Boden vorhanden, sodass eine Düngung nur eine sehr kurze Wirkung hat. Stickstoff als Hauptnährstoff ist durch den anthropogenen Stoffeintrag ausreichend in unseren Waldökosystemen vorhanden. Mit der Einwirkung von Kalk wird zunächst der Säurepuffer des Bodens erhöht. Gleichzeitig findet aber auch eine schnellere Streuumsetzung, gerade bei Rohhumusauflagen statt, dessen frei werdende Nährstoffe schlecht gespeichert und mit dem nächsten Niederschlag ausgewaschen werden können.
Langfristig ist die Beteiligung von Laubholz, speziell der Buche, eine Maßnahme zur Streuverbesserung und somit Verbesserung des Standortes.