Die uns zugesandten Blätter stammen von einer Ampferart. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Krausen Ampfer (Runex cirispus).
Die verschiedenen Ampferarten gehören zur Familie der Knöterichgewächse. Es sind mehrjährige ausdauernde Pflanzen, die sich in erster Linie über Samen vermehren. Diese sind sehr langlebig und widerstandsfähig und bleiben im Boden mehrere Jahrzehnte keimfähig. Bei geringfügigem Auftreten von Ampfer kann ständiges Abmähen der Pflanzen vor der Samenreife eine sinnvolle Bekämpfungsmöglichkeit darstellen.
Wenn aber, wie in Ihrem Fall, ein flächenhaftes Auftreten vorkommt, bleibt nur der Einsatz von geeigneten Herbiziden. Selektiv kann von Mai bis Ende August Starane Ranger mit 3 l/ha zum Einsatz kommen. Der Ampfer sollte zum Zeitpunkt der Anwendung gleichmäßig entwickelt und noch voll im Wachstum sein. Durch die Verlagerung des Wirkstoffs bis in die Wurzeln wird eine gute Dauerwirkung erzielt. Die Behandlung muss vor der Blüte im vollen Rosettenstadium durchgeführt werden. Praktisch kann meistens ein gleichmäßiges Entwicklungsstadium nur durch einen zuvor durchgeführten Schröpfschnitt sichergestellt werden.
In Ihrem Fall ist es sinnvoll, die Behandlung im Frühjahr durchzuführen, wenn nach Wiederergrünen der Ampfer das Rosettenstadium (Pflanzen sind dann etwa 20 cm hoch) erreicht. Das vollständige Absterben der Unkrautpflanzen wird erst nach drei bis vier Wochen eintreten. Eine Beweidung oder Schnittnutzung ist erst 14 Tage nach der Anwendung wieder möglich.
Die entstandenen Lücken müssen mit einer Nachsaat, optimal als Schlitzsaat in die vorhandene Grasnarbe mit einer geeigneten Gräsermischung (sogenannte Qualitäts-Standard-Mischung GV) geschlossen werden.